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Bestell-NR.: USA835
Preisliste |
Die American Motors Corporation ging
1954 aus der Fusion von "Nash" und
Hudson hervor. 1970
übernahm AMC
Kaiser-Jeep
(und damit die Marke Jeep). 1987 wurde AMC von
Chrysler
übernommen. Es begann alles aber schon 1897, als Thomas B. Jeffery den
ersten Prototypen eines Autos baute. 1900 erwarb er die "Sterlin Bicycle
Factory" in Kenosha, Wisconsin, und baute dort Autos mit dem Namen Rambler
(Wanderer). AB 1902 wurden insgesamt 1500 dieser Autos gebaut. Eine
Großserie, noch bevor Oldsmobile und Ford damit begannen. 1914 wurde
der Modellname in Jeffery geändert, zu Ehren des 1910 verstorbenen
Firmengründers. Nach dem Tode des Gründers, leitete sein Sohn Charles
T. Jeffery das Unternehmen. Er überlebte 1915 den Untergang der Lusitania
und entschied sich daraufhin für ein ruhigeres Leben und verkaufte seine
Firma im August 1916 an Charles W. Nash, der sie in "Nash Motors" umbenannte.
"Nash Motors" existierte bis 1954, dann kam es zur Fusion mit "Hudson Motor
Car" (gegr. 1909). Die "Hudson-Modelle" wurden eingestellt und die Firma in
Detroit geschlossen. Die neue Firma hieß American Motors
Corporation (AMC). Das Geschäftsvolumen betrug ca. 198 Millionen
US-Dollar. Der bis dahin größte Firmenzusammenschluss der USA. Die
Marken Nash und Hudson wurden zunächst beibehalten; von 1957 bis 1969
verkaufte AMC seine Autos unter dem Markennamen Rambler. Anfang 1970 baute AMC
unter anderem die stark motorisierten Sportcoupés Javelin und AMX, einem
zum Zweisitzer modifizierten Javelin, in der Klasse der pony cars (auch muscle
cars), benannt nach dem stilbildenden Ford Mustang. Zur gleichen Zeit kam mit
dem Gremlin der erste amerikanische Kleinwagen auf den Markt. 1970 kaufte
AMC "Kaiser-Jeep" für 70 Millionen $. |
In den 1970ern geriet AMC in
finanzielle Schwierigkeiten. Der von General Motors gebaute Wankelmotore
für das neue Modell Pacer konnte nicht geliefert werden. AMC sah
sich nach einem neuen Partner um und fand ihn 1979 in der französischenn
Autofirma "Renault". Renault war begeistert, denn diese suchten schon lange
eine Möglichkeit ihre Modelle in den USA absetzen und auch bauen zu
können. Ab 1980 ging es wieder aufwärts. Die Modelle "Eagle" und die
neuen "Jeep" brachten Erfolge. Aber Renault geriet auch in finanzielle
Schwierigkeiten und politisch war das Engagement des Unternehmens in
Nordamerika sehr umstritten. Nach der Ermordung des Renault-Präsidenten
Georges Besse beschloss der neue Chef Raymond H. Lévy am 17. November
1986 die Aktivitäten in den USA einzustellen. Im März 1987 wurde
die American Motors Corporation von der "Chrysler Corporation"
übernommen. Chrysler machte hierbei aus dem erfolgreichsten "Eagle" eine
eigene Marke und verschmolz diese mit "Jeep" zur "Jeep Eagle Division". In den
90ern wurde die inzwischen unrentable Eagle-Marke gestrichen. Von der
ehemaligen AMC blieb nur die Marke "Jeep" übrig. |
Einige der AMC
Modelle 1958-1962: Metropolitan 1958-1962: Rambler
1958-1969: Rambler American 1958-1965: Rambler Ambassador 1963-1966:
Rambler Classic 1965-1966: AMC Marlin 1966-1974: AMC Ambassador
1967-1970: AMC Rebel 1968-1970: AMC AMX 1968-1974: AMC Javelin
1970-1978: AMC Gremlin 1975-1980: AMC Pacer 1980-1988: AMC Eagle
1983-1987: Renault Alliance 1984-1987: Renault Encore 1988: Renault
Medallion 1988: Renault Premier |
Mit der AMC ging es im Laufe der Zeit
rauf und runter. 1956 lancierte American Motors den neuen "Rambler". Das
Modell wurde zwar von der Presse gelobt, aber die AMC hatte trotzdem ein
veraltetes Modellprogramm, dessen Design auf das Jahr 1952 zurückging. Es
wurden über Jahre immer mehr finanzielle Verluste eingefahren. Der Rambler
verkaufte sich hervorragend. Der "Rambler" bekam 1958 ein neues Design mit
übereinander stehenden Doppelscheinwerfern. Die Namen "Nash" und "Hudson"
verschwanden und wurden durch "Ambassador by Rambler" ersetzt. Ab 1954
wurde der Kleinwagen "Metropolitan" angeboten, der von "Austin" in
Großbritannien hergestellt wurde. Die Rezession machte den
wirtschaftlichen "Rambler" gegenüber den Strassenkreuzern der großen
Drei aus Detroit interessant und 1958 gab es zum ersten Male Gewinn. 1961 war
der "Rambler" die Nummer Drei in der amerikanischen Verkaufs-Hitliste. Das
Werbeargument für 1962 war die passive Sicherheit: Alle Rambler wurden mit
einer Zweikreisbremsanlage ausgestattet, die bisher nur "Cadillac",
"Rolls-Royce" und der "300SE" von Daimler hatten. Aber das waren alles
hochpreisige Autos. 1966 kamen neue Modelle heraus, die aber nicht sehr gut
verkauft wurden. Um die Verluste zu begrenzen, wurden einige
Tochtergesellschaften verkauft, so auch "Redisco", einen
Kühlschrankhersteller. Auch der US-Staat half AMC. Er kaufte 4.000
Ambassadors für die Post. Allerdings wurden auch 4.000 Mitarbeitern
gekündigt. Die Firma hatte 1967 noch 23.704 Mitarbeiter, 11.000 weniger
als 1963. Eine neue Werbeagentur sollte außerdem das Image von AMC
aufpolieren. Die Firma gab sich nun sportlich und brachte den "Javelin" heraus,
einen wesentlich kleineren Nachfolger des glücklosen "Marlin". Der
"Javelin" war ein 4-sitziges Sportcoupé und Konkurrent zum "Chevrolet
Camaro". Im Frühjahr 1968 erschien das begehrteste AMC-Fahrzeug: der
"AMX". Basierend auf dem Javelin, war er nochmals verkürzt (4,50 m) und
als reiner Zweisitzer ausgelegt. Er sollte mit der "Chevrolet Corvette"
konkurrieren, und dazu war er mit drei verschiedenen V8-Triebwerken, mit 4
Gang-Mittelschaltung oder 3 Gang-Automatik und Scheibenbremsen vorne und
Twin-Grip-Differential erhältlich. (Der Javelin SST wurde 1969 auch bei
Karmann in Osnabrück für den Deutschen Markt montiert). Die
Sportwagen trugen wesentlich dazu bei, das Ansehen von American Motors
zu verbessern. So wurde ein Pink-farbener "AMX" an Angela Dorian der Playboys
Playmate des Jahres überreicht. 1968 wurde die Tochter "Kelvinator"
(Haushaltsgeräte) verkauft um weiteres Geld für Investitionen zu
haben. AMC wurde nun zum reinen Automobilhersteller. Am 30.6.1969 wurde
der letzte "Rambler" ausgeliefert. Insgesamt wurden ca. 4.205.000 Rambler
produziert. 1970 wurde die "Hornet" vorgestellt und AMC besann sich
wieder auf "Nischen" im Automobilmarkt. Am 1. April 1970 wurde der neue
"Gremlin" präsentiert, der erste in Amerika produzierte Kleinwagen -
Verkaufspreis 1.879 Dollar. Ab 1975 wurde der Kompaktwagen "Pacer"
produziert. American Motors kam mit dessen Produktion nicht nach. 1978
teilte AMC mit, daß die Firma nun auch international tätig
werden wollte. Mit der Internationalisierung wollte man erreichen, daß
die Jeep-Serie auch über ein gut ausgebautes Händlernetz in Europa
besser zu verkaufen wäre und man wollte endlich einen
konkurrenzfähigen Kleinwagen bekommen, dessen Eigenentwicklung für
AMC einfach zu teuer war. "Renault" stieg ein. Renault verkaufte nun
"Jeeps" über seine Händler in Frankreich und Kolumbien, und
Renault-Autos wurden über das AMC-Händlernetz in den USA angeboten.
Als erstes Modell der "LeCar" der R5. Renault hatte eine Beteiligung von
22,5%. Für 1980 wurde ein Rekordverlust von 155 Millionen Dollar
vermeldet. Alle amerikanischen Automobilhersteller machten Verluste. Die
Rettung kam mit dem "Renault Alliance". Der hatte Frontantrieb, einen sparsamen
Einspritzmotor, Zahnstangenlenkung, Scheibenbremsen, ansprechende
Innenausstattung und eine moderne eckige Karosserie. 20 Jahre nach dem
"Rambler" von 1963 bekam ein AMC-Auto wieder den Titel "Auto des Jahres".
Zur Jahresmitte 1983 wurde die Produktion der Concord- und Spirit-Baureihen
eingestellt. "AM General" wurde verkauft, da im Pentagon sich niemand
wohlfühlte bei dem Gedanken, daß eine Firma, die
Militärgerät für die USA herstellte, vom Management eines
französischen Staatsbetriebs geführt wurde. Im September 1987 wurden
alle AMC- und Renault-PKWs in »Eagle« umbenannt. American
Motors wurde zur Jeep/Eagle-Division von "Chrysler". Chrysler mußte
sich verpflichten, noch ein paar Jahre lang von Renault Teile zu kaufen und
Autos daraus zusammenzuschrauben. |
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