Die Geschichte von Audi |
1885 |
In Chemnitz eröffneten 1885 Winklhofer und Jaenicke
ein Velozipedhandelsgeschäft. Die Firma wurde am 26.02.1885 ins
Handelsregister eingetragen. Das Unternehmen baute seine ersten Hochräder
selbst. Das allererste erwarb eine Dame, eine englische Artistin, denn andere
trauten sich in Sachsen nicht das Hochrad zu fahren. Zum Jahresende wurde das
100. Veloziped verkauft und das Produkt erhielt den Namen:
Wanderer. |
1887 |
Winklhofer und Jaenicke tauften das Unternehmen
Chemnitzer Veloziped-Fabrik Winklhofer und Jaenicke. 90 Tage
später brannte ihre Fabrik ab, doch schon am nächsten Tag hatten sie
neue Räume gefunden. |
1888 |
Hochräder wurden unmodern, "in" wurden
Niederräder. Das Unternehmen stellte die Produktion um, das nun auch Damen
benutzen konnten. |
1890 |
Neben Fahrrädern wurden nun auch Werkzeugmaschinen
hergestellt, um vom schwankenden Velo-Geschäft loszukommen. Der
Firmennamen war nun Maschinen- und Fahrräderfabrik Winklhofer und
Jaenicke. |
1899 |
August Horch (1868 - 1951)gründet am 14.11.1899 in
Köln Ehrenfeld die Firma "A.Horch & Cie". Das erste Auto war im
März 1901 fertig; Im März 1901 siedelte die Firma nach
Reichenbach/Vogtland um und wurde 1904 eine AG. Daraufhin wurde die Firma nach
Zwickau/Vogtland in Sachsen verlegt und in "A. Horch & Cie. Motorwagenwerke
AG" umgenannt. |
1901 |
Das erste Horch Auto war fertig; es besass einen 4.5 PS
Motor mit einem zusätzlichen kleinen Kolben um die Schwingungen der
Kurbelwelle zu dämpfen. Das Kurbelgehäuse war aus Leichtmetall. |
1902 |
1902 setzte sich der 42-jährige Winklhofer zur
Ruhe. Die Firma Maschinen- und Fahrräderfabrik Winklhofer und
Jaenicke stellte schon Motorräder produziert. Das erste hatte 1,5
PS. 1903 wurde die Schreibmaschine hergestellt. Sie schrieb sichtbar und hatte
Typenhebel und hatte mehr als 60 Patente. Sein erstes Automobil wurde ebenfalls
von Wanderer entwickelt, besonders aber wurden Schreibmaschinen verkauft. Die
Firma nannte sich nun Wanderer-Werke, vormals Winklhofer und Jaenicke
AG". Es folgten weitere Erfindungen: Katzenaugen (Rückstrahler), die erste
Additions- und Substraktionsmaschine und ein Kleinauto, später
Wanderer-Puppchen genannt. |
1904 |
Die Verkaufserfolge waren gut seit der Umsiedlung nach
Reichenbach. Aber das Gelände war zu klein und Geld wurde auch gebraucht.
Also erfolgte der Umzug nach Zwickau und die Gründung der AG. |
1906 |
Das "Sulmobil", ein 3-rädriges Vehikel mit einem
3.5 PS Motor, wird bei NSU vorgestellt. Das 3-Rad war aber ein Flop. Im
gleichen Jahr wurde deshalb der "Original Neckarsulmer Motorwagen" mit 10 PS
und 1.3 l produziert. Die 3 Buchstaben "NSU" aus dem schwäbischen
Neckarsulm kannte jeder Motorbegeisterte. |
1907 |
Jörgen Skafte Rasmussen gründete in 1904 eine
Firma für Armaturen. Die lief nicht, deshalb kaufte er in
Zschopau/Erzgebirge eine Spinnereifabrik. Während des Weltkrieges I baute
er einen "Dampfkraftwagen", den er einfach abgekürzt "DKW" nannte. |
1909 |
In diesem Jahre kam es zum Streit zwischen August Horch
und dem Aufsichtsrat der Horch AG. August verliess das Unternehmen und
gründete die "Horch Automobolwerke GmbH". Er musste allerdings per
Gerichtsentscheid den Namen ändern. Er übersetzte den Namen Horch
einfach ins Lateinische: Audi. Die "Audiwerke GmbH" wurden dann am 25.4.1910
gegründet. Im gleichen Jahr stellte NSU in Los Angeles den
Geschwindigkeitsrekord mit 125 km/h ein. |
1913 |
Das erste Wanderer Auto wurde 1912 hergestellt, hatte
einen 12 PS Vierzylindermotor. In Serie ging das Auto in 1913. Das Auto kam
gross raus in der Operette "Puppchen":Puppchen, du bist mein Augenstern,
Puppchen, ich hab Dich gar so gern. |
1914 |
Die "Internationale Österreichische Alpenfahrt" war
das bekannteste Autorennen. Horch auf einen Audi gewann 1911
den ersten Preis. Er gewann alle Preise von 1912 - 1914. |
1921 |
Alle Autos hatten bisher Rechtslenkung, wie auf den
Pferdekutschen. Im September 1921 stellte Audi als erstes
deutsches Unternehmen auf Linkslenkung um. Die Überholvorgänge wurden
dadurch bei Gegenverkehr sicherer. |
1922 |
Die DKW-Werke in Zschopau stellten ab 1922
Motorräder mit 2.25 PS Zweitaktmotor her. Die Motorräder siegten im
Berliner Avus-Rennen und bei der ADAC-Reichsfahrt. Das erste Motorrad hiess
deshalb auch "Reichsfahrt". DKW wurde der grösste Motorradhersteller der
Welt. |
1927 |
NSU führt als erstes deutsches Unternehmen das
Fließband ein - zuerst bei Motorrädern. |
1928 |
Rassmussen baute 1927 einen leistungsstarken
2-Zylinder-Motorradmotor (600 ccm, 15 PS). Die Karosserie war aus Holz und
selbsttragend. Das Auto hatte Heckantrieb und wurde in Berlin Spandau
gefertigt. |
1931 |
Im August 1928 übernahm Rasmussen die
Aktienmehrheit bei Audi. Die Audiwerke stellten den DKW Kleinwagen mit
Frontantrieb in Zwickau her. Dieser bildete die Basis für den
erfolgreichsten Kleinwagen mit über 250 000 gebauten Stücken bis
1942. |
1932 |
Am 29. Juni 1932 schlossen sich die 4 sächsischen
Autofirmen Audi, DKW, Wanderer und Horch zur "Auto Union AG" zusammen. 1932
vergab NSU an Ferdinand Porsche den Konstruktionsauftrag für einen neuen
Wagen. Von diesem wurden in Neckarsulm 3 Prototypen hergestellt. Diese trugen
die Bezeichnung NSU-Porsche Typ 32. Er sah dem späteren VW-Käfer
schon sehr ähnlich aus. 1933 erfolgte die erste Probefahrt. |
1934 |
Aber ohne Werbung lief damals auch schon nichts. Der
Bekanntheitsschub kam mit den Erfolgen bei Autorennen. Ferdinand Porsche
entwarf den Rennwagen. Der Motor lag hinter dem Fahrer, dass Auto wurde dadurch
strömungsgünstiger. Mitte der 30er wurde das NSU Quick das
Volksmotorrad in Deutschland. |
1937 |
Auto Union Rennwagen erreichten auf normalen Strassen
mit 545 PS eine Geschwindigkeit von über 400 km/h. Die Autos waren
Hightech-Produkte, mit Hochleistungsmotoren, aerodynamischer Form,
Leichtbauweise. |
1938 |
Auto Union führte Crashtests ein. |
1948 |
Nach dem verlorenen Weltkrieg II bauten die Russen alles
ab was abzubauen war. Das Unternehmen wurde entschädigungslos enteignet.
Am 17. August 1948 wurde die AG aus dem Handelsregister gelöscht. In
München versuchte man das Unternehmen erneut auf die Beine zu bringen. Ein
Grundstück wurde gekauft, Fahrräder und Fräsmaschinen
hergestellt. In Köln beteiligte sich die Firma mit 50 Prozent an der
Exakta-Büromaschinen GmbH, die später ganz übernommen wurde.
Nachdem das Fahrradgeschäft nachließ, versuchte man es mit Mopeds,
was zeitweise besser lief. Zum 01.10.1981 wurden die Weichen für eine
neue Zukunft gestellt. Die gesamten Maschinenbau-Aktivitäten wurden auf
eine neue GmbH übertragen und das Stammkapital auf über 8 Mio. DM
erhöht. Die wesentlichen Vermögensgegenstände im Bereich des
Anlagevermögens verblieben im Besitz der AG. Die GmbH wurde an die UTI
Industries Holding verkauft und Wanderer widmete sich von nun an dem
Immobiliengeschäft. Später hielten die Wanderer-Werke Beteiligungen
in drei Sparten: Mailroom Management, Kraftfahrzeugteile und
Verpackungsmaterialien. |
1949 |
Als neuer Standort wurde das bayrische Ingolstadt
ausgewählt, mit Hilfen des Marshallplans und der bayrischen
Staatsregierung. Am 3.9.1949 wurde die "Auto Union GmbH" gegründet. Das
erste Fahrzeug war ein kleines, 125 ccm starkes Motorrad und eines
Lieferwagens. |
1955 |
Die NSU-Werke in Neckarsulm bauten 1955 insgesamt
296.836 Motorräder und 45.747 Fahrräder. NSU war die
größte Motorradfabrik der Welt. 1958 wurde die Motorradfertigung
eingestellt. NSU wurde die Automarke in Deutschland - besonders mit den
Marken "Prinz". |
1958 |
Durch Friedrich Karl Flick übernahm der Daimler
Konzern am 24.4.1958 die Aktienmehrheit an der Auto Union. Bis Ende 1965. Dann
übernahm VW die Aktienmehrheit. |
1963 |
Der Wankel-Spider war die Sensation der IAA 1963. Im
Heck arbeitete ein Einscheiben-Rotationsscheibenmotor. Gemeinsam mit Felix
Wankel arbeitete NSU seit 1952 an diesem Motorkonzept. Nach der Übernahme
durch VW im Jahre 1965 wurden die Arbeiten mit dem Wankelmotor eingestellt.
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1969 |
Im März schlossen sich die "NSU Motorenwerke" und
die "Auto Union" zur "Audi NSU Auto Union GmbH" zusammen.
Gestartet wurde mit dem Audi 100 LS. |
1985 |
Die Produktion des Ro 80 wurde 1977 eingestellt. Eine
Produktbezeichnung mit dem Namen NSU gab es nun nicht mehr. Deshalb erfolgte
eine Umbenennung in "Audi AG". 1995 wurde in Neckarsulm
die erste vollverzinkte Autokarosse der Welt gebaut. |
1994 |
Audi baute mit dem A8 das erste Serienmodell der Welt
mit einer kompletten Aluminiumkarosse. |
2006 |
Audi geht es blendend. Allein in Neckarsulm arbeiten
über 13.000 Menschen an Top-Modellen des Unternehmens. Neben den A6, A8
und dem Audi-Quattro kommt nun auch das Modell R8 hinzu, das am 28. September
2006 auf dem Pariser Automobilsalon vorgestellt wurde. Audi investierte
2006 in Neckarsulm ca. 250 Millionen Euro. |