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Hudson Motor Car Co.
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die Keimzelle der American Motors
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Am 20. Februar gründeten
Roy D. Chapin (1880-1936), Howard E. Coffin (1873-1937), Frederick Bezner und
James Brady die Hudson Motor Car Co. Die Vier waren ehemalige Mitarbeiter von
Ransom Eli Olds,
der die Firma Oldsmobile gründete. Jeder der Vier zahlte 1 500 $ in die
gemeinsame Firma ein, aber das reichte natürlich nicht. Geldgeber war
Joseph Lowthian Hudson, der Eigentümer der Detroiter Hudson`s Department
Stores. Begonnen wurde mit dem Bau eines 20 PS Autos (Höchstgeschw. 80
km/h) in der Fabrik der ehem. Northern Motor Car Co. Im April 1909 wurde in ein
Gebäude umgezogen, das vorher durch die Aerocar Co. benutzt wurde. Bis
1920 wurden insgesamt 4000 dieses Typs gebaut. Damit gehörte Hudson Motor
zu den 15 grössten Autoproduzenten der USA. 1913 wurde eine
grössere 6-Zylinder Version eingeführt. Diese wog 1700 kg, hatte
4-Gang Schaltung mit Overdrive, und 80 PS. Das Modell kostete 2 350 $ und wurde
Model 54 genannt. Eine später verbesserte Version wurde Super Six genannt
und führte zum durchschlagenden Erfolg der Hudson Motor Car. Die
Produktionszahlen betrugen: 1914 = 10 000, 1915 = 13 000, 1916 = 26 000
Stück. |
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Um weiterhin
erfolgreich zu sein, beschloss man auch Autos für die Niedrigpreisklasse
zu bauen. Hierzu wurde die "Essex Motor Car Co." gegründet. Vom 1919
vorgestellten Essex-Wagen wurden 40.000 Stk. schon im ersten Jahr verkauft.
Insgesamt stiegen die Produktionszahlen steil an. Beide Firmen verkauften 1928
über 230.000 Autos. Die Weltwirtschaftskrise drückte den Ausstoss auf
100.000 Stück, 1931 waren es noch 58.000. 1931 kam der erste Verlust mit 2
Mill $ und 1932 sogar 5,5 Mill $. Der Essex wurde nochmals umgestaltet und
sollte eine höhere Verkaufszahl bringen. Aber es dauerte 2 Jahre, bis die
Banken einen Kredit von 6 Mill $ genehmigten. Als Rettungsanker erwies sich die
UK-Tochter "Hudson Motos. Ltd." Diese brachte mit einem Exportmodell immer noch
Gewinne. |
Die ersten Nachkriegsmodelle Hudsons
waren eine Fortführung der alten Typen. 1948 wurde die Step-Down Serie
eingeführt. Der Wagen wurde tiefer gelegt und die Hinterräder
befanden sich innerhalb des Chassis. 1951 wurde der 6-Zylinder Hornet gebaut (5
Liter) mit 145 PS, der sehr beliebt bei den Stock Car Rennen war. 1950 wurden
lediglich 145 000 Stück gebaut. Diese geringe Zahl garantierte nicht das
Überleben. 1953 versuchte Hudson Motor mit einem 3.3 L 6-Zylinder Jet zu 1
833 $ auf dem Compact-Car Markt Fuss zu fassen. Dies gelang aber nicht.
1954 fusionierte Hudson mit
"Nash Motors
Co." zu American Motors Corp. Nach dem Verkauf der
Produktionsstätten in Detroit an GM, erfolgte die Produktion in der Fabrik
von Nash in Kenosha/Milwaukee und Racine/Wisconsin. Ab 1957 wurde der Name
Hudson nicht mehr benutzt. In die Fusion mit Nash Motors brachte Huson
folgende Töchter mit ein: Hudson Motors of Canada, Hudson Motors Ltd,
UK, Hudson Essex Motors GmbH Deutschland, Friedrich Wirth & Co. GmbH in
Deutschland, Hudson Essex Motors in Belgien. Bei der Gründung der
Hudson Motor wurden 400 000 Aktien zu 10 $ ausgegeben. Diese wurden dann 1922
in 2 Mill Aktien umgetauscht. Die höchste Dividende mit 5,- $ wurde 1910
bezahlt, das waren immerhin 50 % !. |
Und das gab es nicht zu wenig: Streik der
Automobilarbeiter. Mitarbeiter von Hudson reihen sich während des Streiks
1941 vor der Firma in Conners auf. Die Gewerkschaft sagte, dies war die
längste Reihe die Streikende je gebildet haben. Und wie eng die einzelnen
Autofirmen aufeinander gebaut waren, erkennt man ebenfalls am Bild, denn
Chrysler ist direkt dahinter. |
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Das Modell "20" wurde ab dem 3. Juli 1909 in
Detroit gefertigt. Der Name stammte vom Eigentümer der
Hudson-Kaufhauskette: J.L. Hudson. Er war der grösste Geldgeber der Firma.
Damals gab es noch keine "richtige" Autofirma, sondern meist nur Betriebe, die
Autoteile überall kauften und zusammenbauten. Da aber das Geschäft
gut lief, stellte Hudson auch immer mehr eigene Autoteile her. Darunter waren:
Motore, Karossen, Getriebe. |
Im Jahre 1910 führte Hudson die
"flüssige Kupplung" ein. Diese Kupplung bestand aus einem Ölbad
("Hudsonite" genannt), dass zwischen der Kupplung und einer Scheibe mit
hunderten von kleinen Noppen für reibungslosen Kontakt sorgte. Diese
Kupplung wurde bis 1954 eingesetzt. |
1916 fertigte die Firma den ersten Motor -
"Super Six". Bisher wurden die Motore von "Continental Motor Company" bezogen.
Das abgebildete Modell hatte herunterdrehbare Fenster . |
Ab 1919 wurde die Serie "Essex" gefertigt.
Dies war eine leichtere und billigere Serie, die mit Ford und Chevrolet
konkurrieren sollte. 1922, als offene Autos immer noch die Norm waren, brachte
Hudson den allseitig geschlossenen Typ heraus. Danach machten es Ford und
General Motors ebenfalls so. |
Ab 1929 fertigte Hudson seine Autos fast
vollständig aus Stahl. Die Konkurrenten bauten die Karosse immer noch aus
Holz und brachten Trittbretter aus Stahl an. Die Geschäfte gingen so gut,
dass Hudson Motorcar die dritt-grösste Autofirma in den USA wurde. |
Der "Terraplane" wurde 1932
eingeführt. Dies war mitten in der Depression. Geld war knapp, also musste
ein kleiner, billiger Wagen hergestellt werden. 1933 wurde die "Essex"-Serie
eingestellt. Mit der Zeit wurden die "Terraplanes" immer grösser |
Zwischen 1926 und 1947 produzierte Hudson
Motorcar auch leichte Pickups unter verschiedenen Namen: Essex, Dover,
Terraplane, und ab 1938 auch unter dem Namen Hudson. Andere Spezialitäten
zwischen 1930 und 1940 waren: Holzverkleidung, Autos mit auszugbaren Betten auf
der Ladefläche, Autos in denen man sogar stehen konnte. |
Der ab 1948 gefertigte "Monobuilt" machte
mit vielen Zusätzen schluss - ein "step-down" wurde durchgeführt. Die
Sitze wurden aus Sicherheitsgründen in die Mitte des Autos verlegt.
Dadurch konnten bis zu 6 Passagiere nebeneinander sitzen. Zum ersten Male nach
dem Kriege überschritten die Umsätze die 100 000 Grenze. |
Ab 1951 wurde die "Hornet" gebaut. Eine
Rennversion der Monobuilt-Serie. Der 6-Zylinder Motor hatte 145 PS. 1952 wurde
die Rennserie "7-X" mit 210 PS eingeführt. Anfang der 1950er Jahre war
der Autoboom zu Ende. Hudson fusionierte 1954 mit "Nash" zu "American Motors".
1987 war es aber auch mit AMC aus. Und damit verschwand der Name "Hudson" vom
Automarkt. |
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