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Grube Ilse bei Senftenberg in der Lausitz, 18.3.1900, Aktie über 1000 Mark, Reichsbankschatz-Lochentwertung. Bestellnummer / Item number: GP03126
Preis / Price: N/A
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Gewinnung bzw. Herstellung von Rohbraunkohle, Briketts, elektrischer Kraft; Ziegeleiprodukten (Verblendsteine, Eisenklinker usw.). Gegründet 1870; AG seit 11.7.1888 mit Wirkung ab 1.7.1888. 1927 Aktienmehrheit beim Petschek-Konzern, trotzdem keine Zerschlagung im Zuge der Arisierung, nach 1938 Aktienmehrheit bei VIAG. 1943 bestanden vielfältige Beteiligungen in den angestammten Geschäftszweigen. Firmenmantel bzw. westlicher Teil: Nach langjährigen Meinungsverschiedenheiten zwischen der Familie Petschek und den Minderheitsaktionären über eine unternehmerische Betätigung der Ilse Bergbau AG gaben die Petscheks ihr Aktienpaket 1963 an die VIAG ab, deren Anteil damit auf 82 % wuchs und 1966 und 1970 auf schließlich 99,9 % aufgestockt wurde. Unter dem Dach der VIAG begann 1964 aus steuerlichen Gründen die Umschichtung des Unternehmensvermögens. Die RWE-Aktien wurden in den folgenden Jahren schrittweise verkauft und der Erlös über die 1964 gegründete Beteiligungsgesellschaft Ilse Energie- und Industrieanlagen GmbH mit Sitz in Düsseldorf, eine 100 %ige Tochter der Ilse Bergbau AG, in den steuerlich begünstigten Kraftwerksbau investiert. Als sich die Bayernwerk AG 1966 mit 50 % an der GmbH beteiligte, erfolgten die Umbenennung in Ilse Bayernwerk Energieanlagen GmbH und der Umzug nach München. Die Ilse Bergbau AG selbst hatte ihren Sitz schon 1948 formal nach Bremen verlegt, residierte mit ihrer Verwaltung allerdings seit 1950 in Köln. Seit 1967 war das Unternehmen in Bonn ansässig. Nach der Umwandlung in eine GmbH 1972 wurde im März 1973 ein Ergebnisabführungsvertrag mit der VIAG abgeschlossen. Im Juli 1994 kam es schließlich zur Verschmelzung mit der Muttergesellschaft unter Liquidation der Ilse Bergbau GmbH und dem Übergang des Unternehmensvermögens auf die VIAG (E.on). - Betriebe bei Senftenberg und im Osten: Nach Kriegsende büßte das Unternehmen durch teilweise Stilllegungen und Demontagen der sowjetischen Besatzungsmacht etwa die Hälfte seiner Anlagen ein. 1947 wurden die Ilse-Werke in der sowjetischen Besatzungszone enteignet und später zu volkseigenen Betrieben der Kohlenindustrie umgewandelt. 1990 stillgelegt. Für das Gebiet um die namengebende Grube Ilse ist eine umfassende Renaturierung in Planung. (Quelle: Peus Nachf.)
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