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Vereinigte Stahlwerke AG
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die deutsche Macht mit Stahl
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Vereinigte Stahlwerke AG
Bestell-Nr.: D452
Preisliste
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Im Mai 1926 schlossen sich die Firmen Phoenix, Thyssen und die Gelsenkirchener Bergwerks AG zu den
"Vereinigten Stahlwerken" zusammen,
um den Bergbau, die Stahlerzeugung und den Transport mit eigener Flotte in einer Hand zu haben.
Sitz des Unternehmens war
der "Stahlhof" in Düsseldorf. Noch heute zeigt das Gebäude von der Stärke des Unternehmens.
Hoesch und Krupp wollten auch
dabei sein, schieden jedoch beim Zusammenschluss aus.
Nach 1945 wurde das Unternehmen aufgelöst. Um ihre Macht zu demonstrieren, zogen die Briten demonstrativ in
das Stammhaus
des Konzern. Der Konzern wurde in 40 Unternehmen zerschlagen. Das eigentliche Ziel der Allierten,
die marktbeherrschenden deutschen Konzerne für immer aufzulösen, schlug fehl. Die zerschlagenen Unternehmen wurden
ebenfalls sehr stark.
Die Fusion der 4 westdeutschen Eisen-und Stahlkonzerne wurde je nach Standpunkt unterschiedlich beurteilt:
- ein Dämon des deutschen Monopolkapitalismus
- ein verfehltes Projekt zur Sanierung der deutschen Wirtschaft
- ein Musterbeispiel der Organisation multi-divisionaler Konzerne nach USA-Vorbild
- oder Kronzeuge für überhöhtes Lohnniveau das zur Krise der 1920er führte.
Neuere Forschungen zeigen, dass die beteiligten Firmen nur deshalb fusionierten, weil sie nur darin einen Garant für
die Erhaltung des Anlagevermögens sahen. Zusätzlich sollten damit auch USA-Geldgeber gefunden werden, denn der deutsche
Stahlkonzern sah nach der Fusion so aus, wie viele USA-Konzerne auch.
Zwischen 1930 und 1934 erfolgte eine Umstrukturierung des Konzern. Damit wurden "Profitcenter" eingerichtet und es
konnte sich auf das Kerngeschäft konzentriert werden.
War nun der Konzern ein Erfolg oder Misserfolg? Der Konzern wurde nicht als kühnes unternehmerisches Gebilde gegründet,
sondern zur reinen Sicherung des Anlagekapitals für die Gründerunternehmen und Grossaktionäre. Diese geben zum Teil
widersprechende Ziel vor und belasteten dadurch den Konzern schon von Anfang an. Die Sicherung des Vermögens wurde
durch eine starke Überbewertung erreicht, die Eigenkapitalrendite war aber schlecht. Die Anleihen mussten hoch verzinst
werden, die Grossaktionäre wollten hohe Dividenden - das reduzierte das für Investitionen benötigte Kapital.
Der Konzern geriet ins Trudeln. Nur die NS-Rüstungskonjunktur rettete bis 1945 den Konzern.1932 ging die Kontrolle
durch ein spekulatives Geschäft von Friedrich Flick auf das deutsche Reich über.
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Ein schönes Geschenk: Rahmen für diese interessante historische
Aktie der "Vereinigten Stahlwerke"
Hier finden Sie die verfügbaren Rahmen
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Etwas ausführlicher zur Geschichte
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Gegenstand des Unternehmens war der Erwerb,der Betrieb und die Neueinrichtung von Bergwerken, Eisenhütten,
und Stahl- und Walzwerken.
Nach dem Weltkrieg I hatten
Stinnes
und seine "Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten AG" und Kirdorf mit seiner "Gelsenkirchner Bergwerks AG"
durch den Verlust der Saar, Lothringen und Luxemburg große Teile Ihres Vermögens verloren. Stinnes schlug deshalb Kirdorf die
Gründung einer Interessengemeinschaft vor. Es entstand die "Rheinelbe-Union". Diese Union hatte 60 Schachtanlagen,
produzierte 16 Millionen t Kohle, besaß 24 Hochöfen, ein Thomasstahlwerk und 16 Siemens-Martin Öfen. Um Abnehmer für die Kohle
fest an die "Union" zu binden, wurde die "Siemens-Rheinelbe-Union" in Düsseldorf gegründet.
Diese bestand aus der "Rheinelbe-Union", der
"Siemens & Halske AG", der "Elektrizitäts AG vorm. Schuckert & Co." und deren
Tochter der "Siemens-Schuckert Werke". Nach dem Zusammenschluß wurde die Aktienmehrheit des "Bochumer Vereins" erworben.
Außerdem wurden 200.000 Aktien der "Österreichische Alpine Montangesellschaft" in Graz grkauft. Die Grazer Firma wurde deshalb
mit einbezogen, weil hier der überschüssige Koks abgesetzt werden konnte und ein neuer Erzlieferant gewonnen war.
Die Inflation verarmte nicht nur Deutschland, auch andere Länder waren betroffen. Und diese kamen mit billigen Waren auf den
Markt - der deutschen Stahlerzeugung fehlte dadurch der Absatz.
In dieser Situation reiften die schon früher gehegten Gedanken von Thyssen nur ein Montanunternehmen unter einer
Leitung zu haben. Thyssen hatte dabei folgende Ziele:
- Betriebe sollten technisch und kaufmännisch neu geordnet werden
- für jede Aufgabe sollte das beste Werk gefunden werden
- die Erzeugung großer Mengen sollte zur Kostenreduzierung Vorrang haben
- Kostensenkung, Gewinnsteigerung.
Eine am 14. Januar 1926 gegründete Studiengesellschaft sollte die Gründung vorbereiten. Das Deutsche Reich wurde eingebunden und
erließ ein besonderes Gesetz zur steuerlichen Erleichterung solcher großen Zusammenschlüsse. Die Verträge wurden am 5. Mai
unterzeichnet und am 7. Mai traten diese rückwirkend zum 1. April 1926 in Kraft. Dr. Albert Vöglers wurde Vorstand und
Fritz Thyssen Aufsichtsratsvorsitzender
der "Vereinigte Stahlwerke AG, Düsseldorf".
Zu den "Vereinigte Stahlwerke" gehörten:
- die "Siemens-Rheinelbe-Union" (Grundkapital 316 Mill RM)
- die "Thyssen-Gruppe" (Grundkapital 208 Mill RM)
- die "Phönix-Gruppe (Grundkapital 208 Mill RM)
- Rheinstahl (Grundkapital 68 Mill RM).
Nicht übernommen wurden die Elektrogesellschaften der "Siemens-Rheinelbe-Union", da Stromerzeugung im Stahlverbund
nicht das zu verkaufende Produkt darstellte. Insgesamt wurden 250.000 Mitarbeiter beschäftigt. Nur die "United States Steel"
war größer.
In vielen Dissertationen wurde untersucht, ob die "Vereinigte Stahlwerke" ein Trust, also ein Monopolunternehmen war.
Die "Vereinigte Stahlwerke" betritt dies natürlich. Trotz dieser Mega-Fusion bleiben einige Unternehmen der Gründer
selbstständig. Auch Krupp trat den "Vereinigte Stahlwerke " nicht bei. Auch Thyssen brachte einige der noch nicht erschlossenen
Bodenschätze am Rheinbogen sowie die Gas- und Wasserwerke nicht in die neue Gesellschaft ein, sondern behielt diese in
Familienbesitz. Ab 1933 drängte Friedrich Flick auf Reprivatisierung. Die "Vereinigte Stahlwerke " schuf 22 rechtliche
selbstständige Betriebsgesellschaften, und nahm nur die Verwaltung, Finanzen und Einkauf zentral vor.
Nach dem Weltkrieg II erfolgte eine Entflechtung in viele kleine Firmen.
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