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Das Rote Kreuz
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Hilfe für das Elend im Krieg
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Kaiser Franz Joseph I von Österreich erklärte am 28.4.1859 dem König Viktor II
von Sardinien-Piemont
den Krieg. Emanuel lehnte die von Österreich geforderte Auflösung der
italienischen Freikorps unter
Guiseppe Garibaldi ab. Zunächst gab es mehrere kleine Gefechte. Am 24.6.1859 kam es dann
beim Ort
Solferino in der Nähe des Gardasees zur entscheidenen Schlacht.
Auf einer 15km langen Linie standen sich 300.000 Soldaten gegenüber.
Der Kampf begann im Morgengrauen
um die Erreichung eines strategisch wichtigen Hügels und endete um 17:00 Uhr durch ein schweres
Gewitter. Die österreichischen Regimenter mußten sich geschlagen geben und zogen
sich zurück. Gegen
18:30 Uhr war es dann aus. Auf dem Schlachtfeld blieben 40.000 Tote und Verwundete zurück.
Die meisten Verwundeten starben in den nachfolgenden Tagen qualvoll an ihren
unversorgten Verletzungen.
Um das Kampfgebiet herum herrschte "normales" Leben. Deshalb konnte auch der Genfer Kaufmann
Henri Dunant eine Geschäftsreise in jene Gegend unternehmen und wurde Zeuge der Greuel
von Solferino.
Dunant leistete zusammen mit dem ortsansässigen Pfarrer Don Laurenzo Barzizza und etwa
300 Helfern aus
den nahegelegenen Dörfern Hilfe - unabhängig von der Nationalität der Verwundeten.
Das durch Dunant gesehene menschenverachtende Grauen führte zu seiner Idee ein internationales
Hilfswerk für die Verletzten der Kriege zu gründen. Er schrieb 1862 das Buch
"Erinnerung an Solferino". Hier zeigte er schonungslos die Kehrseite triumphaler Siege auf.
Die Idee eines Hilfswerkes fand große Unterstützung. Insbesondere die Königin
Augusta von Preußen
bot ihre Hilfe an.
Im Oktober 1863 rief der Präsident der "Genfer gemeinnützigen Gesellschaft" zu
einem internationalen
Kongress auf. Das Ergebnis: alle teilnehmenden Staaten sollten ein neutrales und unparteiliches
Hilfswerk zur Verwundetenpflege ins Leben rufen. Zusätzlich sollten die Helfer neutralen Status
erhalten und für unverletzlich erklärt werden.
Am 22. August 1864 wurde dann von 17 Staaten die "Genfer Konvention" gegründet und von
12 Regierungen
unterzeichnet. Als Wahrzeichen des Dienstes wurde das in den Farben umgekehrte Schweizer Wappen
gewählt: rotes Kreuz auf weißem Grund. Für die Türkei wurde der rote
Halbmond und für Persien
der Löwe und die Sonne festgelegt. Bald nach dieser Festlegung wurde die Genfer Konvention als
"Internationales Komitee vom Roten Kreuze" konstituiert. Hauptziele waren: nationale
Rotkreuzgesellschaften zu gründen und in Kriegszeiten als unparteiische Instanz zu wirken.
Im deutschen Königreich Württemberg wurde die erste Rot-Kreuz-Gesellschaft
1863 gegründet. In
Österreich schlossen sich die einzeln gegründeten Vereine am 14. März 1880
zur "Österreichischen
Gesellschaft vom Roten Kreuze" zusammen.
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| Am 9.2.1863 stellt Dunant seine Ideen auf
der Mitgliederversammlung der
"Gemeinnützigen Gesellschaft von Genf" vor.
Diese setzt ein ständiges Komitee ein, das sogenannte Fünfer-Komitee
("Comité international de secours aux militaires blessés"), das prüfen soll,
wie die
Ideen Dunants umgesetzt werden können. Mitglieder: Dunant, Moynier, General Wilhelm Dufour,
die Ärzte Dr. Louis Appia und Dr. Theodor Maunoir. Am 17.2.1863 tagt das Komitee zum ersten Mal.
Dieses Treffen gilt als Gründungsdatum des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK).
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