|
DaimlerChrysler gibt das
Autobauen auf und brät Hamburger! Stimmt nicht? Könnte aber -
denn machte es vor! |
 Bestell-Nr. USA83
Preisliste |
Peerless Motor Car stellte
Luxusautos her - zwischen 1900 und 1932 und war Konkurrent zu
Packard und Pierce Arrow. Das
8-Zylinder Modell 56 gab es in 5 Ausführungen: Touring, Roadster, Sedan,
Sedan-Coupe und Limousine. Sieben Personen fanden Platz. Der Frontsitz war
durch einen kleinen Gang geteilt. Viel Nickel wurde benutzt, da mit es
ordentlich glänzt. Autopreise waren: Model 56 Touring 1 980 $
Model 56 Roadster 1 980 $ Model 56 Sedan 2 840 $ Model 56 Sedan-Coupe 2
700 $ Model 56 Limousine 3 350 $ Einige Daten:- 1.5 Tonnen, 80 PS,
8-Zylinder, 70 l Tank, 125 Ah Batterie, Geschwindigkeitsmesser, elektrischer
Anlasser, Anlasserschloss, elektrische Hupe, Radabdeckungen vorn und hinten,
parabolische Lampen mit Haupthelligkeit in der Mitte, Scheibenwischer,
wasserdichtes Top, |
Peerless hat zwei Geschichten
- die des Autos und die des "Black Label" Biers. Über die Geschichte
des Autoproduzenten lässt sich nicht allzu viel berichten - was ich
gefunden habe ist Oben genannt. Also dann über die Geschichte des
Biers. |
Thomas Carling, ein Bauer aus
England, siedelte 1818 nach London/Ontaria in Canada um. Einige Jahre war er
mit dem bisschen Land was er bestellte zufrieden. Doch dann wollte er mehr - er
bat alle seine Nachbarn ihm beim Roden zu helfen. Das war damals ganz normal.
Und die kamen auch mit ihren Ochsen. Und danach wurde gefeiert. Es sprach sich
schnell herum, dass Carling ein gutes Bier braute - und verkaufte das dann auch
bei anderen Rodungsfesten, den "Stumping bees". Das Geschäft ging gut und
er gab die Landwirtschaft auf und braute nur noch Bier. Er fing mit 6 Mann
Belegschaft an und verkaufte das Bier auf den Strassen. 1840 gründete er
seine Firma. |
1878 erweiterte er seine
Firma und baute eine 6-stöckige Brauerei in London/Ontario. Sein Bier war
inzwischen in ganz Kanada bekannt. Das Gebäude brannte knapp ein Jahr
danach ab. Carling holte sich beim Löschen eine Lungenentzündung und
starb kurz darauf. |
1880 kaufte er die Brauerei
"Rogers & Hughes Forrest" in Cleveland/Ohio und hatte so einen Fuss in den
USA. 1884 wurde die Brauerei an den Manager der Firma (John Macbeth) verkauft.
Macbeth verkaufte die Firma ein Jahr später an die "Barrett Brewing
Company". Nach dem sich die Carling-Familie aus dem Biergeschäft
zurückgezogen hatte, kaufte 1898 die "Cleveland & Sandusky" Brauerei
die Braurechte des Carling-Biers und produzierte das Bier bis 1911. Danach war
es aus - bis nach dem Ende der Prohibition. 1933 gab es eine neue Chance:
das Ende der Prohibition und die Grosse Depression. |
Während der Grossen
Depression ging Vieles den Bach hinunter, auch das Management von
"Peerless" suchte einen Ausweg. Die Verkaufszahlen der Luxuskarossen
sank immer weiter - da kam das Ende der Prohibition gerade rechtzeitig und die
Idee wurde geboren, das Autogeschäft aufzugeben und in den Biermarkt
einzusteigen. Carling war bereit die Braurechte an die "Peerless" für 25
000 Auto-Aktien abzugeben. Die Gebäude der Autofirma wurden total
umgekrempelt und die Firma hiess nun "Brewing Corporation of America". Mit
der Einführung der Black Label Marke ging der Firmenaufstieg richtig los.
Eine neue Biermarke wurde unter dem Namen "Red Cap Ale" eingeführt und
damit konnten neue Märkte erschlossen werden. 1946 entschloss sich das
Management die Marke "Black Label" fallen zu lassen und alles auf "Red Cap Ale"
zu konzentrieren - ein verhängnisvoller Schritt, denn der Umsatz sank
binnen kurzem um 40 %. |
1950 wurde dann "Black Label"
wieder eingeführt. Der Werbefeldzug war gewaltig, aber er brachte den
Erfolg und einen Werbeslogan, der auch heute noch bekannt ist: "Hey Mabel, a
Black Label!". Das Modell war Jeanne Goodspeed und war überall zu finden -
fast 20 Jahre lang. Mit Black Label wuchs die Firma zweistellig pro Jahr - auch
durch Aufkauf von anderen Brauereien. So die "Frankenmuth Brewing Co." in
Frankenmuth, Michigan (eine "deutsche Stadt", mit typischer bayrischer Folklore
und 24 Stunden Oktoberfest jeden Tag das ganz Jahr hindurch). Die "Frankenmuth
Brewing" war ein bübsches Gebäude. |
Die Expansion bis 1961 brachte
einen Bierausstoss von 16 Millionen Liter Bier und zwei neue Biermarken: Stag
Beer gebraut in Belleville und Heidelberg Beer gebraut in Tacoma. 1949 war
Carling noch an 62. Stelle der Bierbrauerein in den USA, 1955 gehörte die
Firma zu den Top 10. 1960 experimentiert Carling mit einem "kontinuierlichen
Brauprozess" in der neu erbauten Brauerei in Fort Worth/Texas. Die Idee war,
den Brauprozess abzukürzen um öfters Bier brauen zu können -
ohne das viele Saubermachen und Hefeansetzen. Dies erwies sich als ein totaler
Fehlschlag und die Brauerei wurde an "Miller Brewing Company" verkauft. Dort
werden auch heute noch die Biermarken "Lone Star" und Pearl" von Pabst
gebraut. 1964 wird "Black Label" bereits in 50 Ländern der Welt
verkauft. |
Doch die Konkurrenz
schläft nicht. Ab 1970 ging es bergab. "Anheuser-Busch" und "Miller
Brewing Co." initiierten ein Kostensenkungsprogramm und machten intensive
Werbung. Das brachte viel kleine Brauerein in den Bankrott und auch enorme
Einbussen bei Carling. Um am Leben zu bleiben, verkaufte oder schloss Carling
einige Brauerein. So wurde das Stammhaus in Cleveland an "C.Schmidt & Sons
Brewing Co." verkauft, die Brauerei in Atlanta 1973 an Coca-Cola. Die
Natick-Brauerei wurde 1975 geschlossen. Aber Carling hatte immer noch rote
Zahlen in seiner Bilanz. Die Firmenleitung sah kein Ende und verkaufte alle
US-Betriebe. Daraus wurde nach Fusion mit "National Brewing Co. of Baltimore"
die Firma "Carling-National Breweries". Die wurde 1979 durch "G. Heileman
Brewing Co." in LaCrosse, Wisconsin aufgekauft. G. Heileman hatte aber kein
gutes Management, 1991 beantragte die Firma Gläubigerschutz durch das
Chapter 11 und wurde 1994 "Stroh Brewery" in Detroit/Mich. aufgekauft.
Während Carling mit seinem "Black Label" in den USA niederging, feierte es
grosse Erfolge in anderen Ländern. Tja, das war die Geschichte der
Autofimra "Peerless" - aber es wurde eine Biergeschichte daraus. |
|