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Nixdorf
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Der deutsche Computerpionier
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Bestell-Nr.: dm202f
Preisliste |
Zusammen mit einigen anderen Firmen wie
Kienzle oder Philips schuf Nixdorf Mitte der 1960er-Jahre Computer für den
kaufmännisch/ administrativen Bereich. Bürocomputer im mittleren
Leistungsbereich - z.B. Nixdorf-System 820 - wurden unter dem Begriff
»Mittlere Datentechnik« als hauptsächlich deutscher Weg der
Datentechnik bekannt. |
Ein paar von
diesen "Maschinen weltweit", so schätzte Thomas J. Watson im Jahre 1943
den Bedarf an Computern. Aber die Anwendungen gingen schon bald über die
ersten militärischen Anwendungszwecke des Kalkulierens von Tabellenwerken
und die Berechnung von Geschossbahnen hinaus. Wissenschaftliche
Aufgabenstellungen, statistische und kommerzielle Anwendungen kamen hinzu.
Eckert und Mauchly, die Erbauer des ENIAC, brachten 1951 bei Remington Rand die
UNIVAC I heraus, den ersten in Serie hergestellten "Computer". Das U.S.
Finanzministerium ersetzte damit die bisherigen Lochkarten. 1954 zeigte das
Beispiel des LEO in Großbritannien, dass Computer bei der Automatisierung
von Büroarbeit sinnvoll eingesetzt werden konnten. In Deutschland lieferte
zur gleichen Zeit die Zuse KG den Relaisrechner Z5 an die Optischen Werke Leitz
in Wetzlar aus. Ende der 1950 waren weltweit etwa 8.000 Computersysteme
installiert. Es gab noch eine Vielfalt von Unternehmen, die Computer aller
Leistungsklassen produzierten. Mit der Einführung des IBM-Systems/360
setzte IBM einen Standard, der praktisch konkurenzlos war. Nur in Marktnischen
überlebten Firmen mit speziellen Computeranwendungen. |
Nixdorf stellte
zusätzlich zur Hardware bedarfsgerechte Software und EDV-Schulungen
bereit. Diese "Rundumdienstleistung" sicherte der Firma einen
Wettbewerbsvorsprung besonders bei mittelständischen Firmen ohne eigene
EDV-Abteilung. Nixdorf war Ende der 1970er-Jahre bei mittleren EDV-Systemen
Marktführer auf dem deutschen Markt und stieg in Europa zum
viertgrößten Computerkonzern auf. Heinz Nixdorf gründte
1952 ein Labor für Impulstechnik in Essen. Mit einer Idee zum Bau eines
Elektronenrechners, gewann er das Energieversorgungsunternehmen RWE in Essen
als ersten Kunden. Dieses stellte Nixdorf einen Arbeitsraum und einen Vorschuss
in Höhe von 30.000 DM zur Verfügung. Das junge Unternehmen
entwickelte sich schnell zum Zulieferer elektronischer Rechenwerke für
bedeutende Büromaschinenhersteller wie die Kölner "Wanderer Werke"
und die "Compagnie des Machines Bull" in Paris. Mit der Entwicklung eines frei
programmierbaren Kleincomputers 1964 erschloss sich Nixdorf den Markt für
Klein- und Mittelbetriebe. Der Erfolg des Systems 820 war so groß, dass
er 1967 mit dem Aufbau eines eigenen Vertriebsnetzes begann. |
Aufbauend auf das gut ausgebaute
Vertriebsnetz der Wanderer-Werke verkaufte Nixdorf seine Rechner unter einem
eigenen Namen. 1985 besaß Nixdorf Tochtergesellschaften in 44
Ländern und erzielte mit 23.000 Mitarbeitern weltweit einen Umsatz von 4
Milliarden DM. Produziert wurde an sieben Standorten in Deutschland,
Irland, Spanien, USA und Singapur. Aufgrund des 1988 einsetzenden grundlegenden
Wandels in der Elektronikbranche ergab sich 1988, zwei Jahre nach dem Tod von
Heinz Nixdorf, die Notwendigkeit, nach einem geeigneten Partner zu suchen. 1990
wurde die "Nixdorf Computer AG" mit dem Bereich Daten- und Informationstechnik
der "Siemens AG" in der "Siemens Nixdorf Informationssysteme AG"
zusammengefasst. |
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Nixdorf produzierte ab 1952 elektronische
Recheneinheiten für Lochkartenanlagen, die noch mit Röhren
bestückt waren. 1964 wurde das Nixdorf 820 System eingeführt. Es war
in Preis und Leistung auf Klein- und Mittelbetriebe ausgerichtet. Es besass
einen Magnetkernspeicher, integrierte Tastatur und eine Schreibmaschine zur
Datenausgabe. 1975 wurde das Magnetplattensystem 8870, das Datensammelsystem
620 zur Datenerfassung am Bildschirm, Computerkassen und ein Bankensystem 8864
vorgestellt. Grundsteine für Nixdorfs Erfolg im Bankengeschäft waren
Projekte, wie das mit der Scandinaviska Enskilda-Bank. Schon 1974 ließ
sie ihre Filialen mit Hilfe von 1.100 Nixdorf- Terminals landesweit vernetzen.
Ab 1978 wurden Kontoauszugsdrucker und Geldausgabeautomaten eingesetzt. Die
COMET-Software führte Nixdorf zu einem der größten
Softwarehäuser Deutschlands. COMET- Programme wurden in über 180
Branchen eingesetzt und mehr als 100.000 mal verkauft. 1981 produzierte
Nixdorf das digitale Telefonvermittlungssystem DVS 8818. |
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