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The Lehigh Valley
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das Silicon Valley des 19. Jahrhunderts
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Der Lehigh River wurde schon immer für Trinkwasser, Transport
und Wasserkraft benutzt. Holzfällen und Mühlen - das war die Industrie
im Lehigh. Mit dem Ergebnis, das vor 150 Jahren keine Bäume mehr standen. In der
Zwischenzeit wurde Kohle und Eisen gefunden und der Wald wieder aufgeforstet.
1791 fand
Philip Ginter auf dem Summit Hill Anthrazit und verkaufte die Mine an
Lehigh Coal Minining Co. Diese versuchte vergeblich für den Transport
den Lehigh River zu benutzen um die Kohle nach Philadelphia zu
verschiffen. Im Kriegsjahr 1812 war Philadelphia von der Kohlenversorgung
abgeschlossen. Josiah White & Erskine Hazard (Lieferant für
Virginia-Kohle) mussten ihr Geschäft stoppen, weil Virginia Kohle auf
Grund der Kriegswirren nicht mehr verschifft werden konnte. Sie fanden,
dass der Lehigh River eine Alternative war und gründeten 1817 zusammen
mit George Hauto die Lehigh Coal and Navigation Co. Sie versuchten zuerst
den Fluss durch Dämme zu bezwingen, aber das Frühlingshochwasser
zerstörte die Dämme. Im Jahre 1821 fusionierten die beiden Firmen "Lehigh Coal" and
"Lehigh Navigation". | |

Lehigh Coal and Navigation Co.
Bestell-Nr.: USA543
Preisliste
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Lehigh Coal and Navigation Co.
Bestell-Nr.: USA544
Preisliste
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Lehigh Coal and Navigation Co.
Bestell-Nr.: USA545
Preisliste
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Nun bauten sie einen Kanal, der 1827 fertig war. 1832 war er schon so
weit ausgebaut, dass 100 Tonnen pro Schiff transportiert werden konnten.
Der Kanal hatte über 52 Stufen und einen Höhenunterschied von über 100 m.
Das Lehigh-Tal war das einzige Gebiet, welches genug Transportmöglichkeiten
hatte, um Philadelphia und New York mit Kohle und Erz zu versorgen.
Es gilt als der Geburtsort für die amerikanische technische Revolution.
Aber Hochwasser zerstörte das Kanalsystem trotz aller Dämme. Teile des
Kanals sind heute noch gut erhalten und bilden den Lehigh Gorge State
Park.
Das erste Kohlenvorkommen war am Summit Hill ca. 9 Milen westlich von Jim
Thorpe. Erst 1819 wurde eine Strasse zum Lehigh River gebaut um mit
Pferdewagen die Kohle zu transportieren. Im Mai 1827 wurde die Mauch Chunk,
Summit Hill und Switchback Railroad eröffnet, die Kohle vom Gebirge
hinunter zum Fluss brachte. Diese Eisenbahn war die erste Bahn, die Kohle
in den USA transportierte und die dritte Eisenbahn in den USA überhaupt.
Neben der Bahn liefen Pferde und Maultiere, die die leeren Waggons wieder
den Berg hinauf zogen. Der Kohlenzug wurde auch als Erdanziehungs-Zug
(gravity train) bezeichnet, da er nur bergab fuhr.
Jeder Wagen konnte 1.5 Tonnen laden. Ein Bremswagen (safety car) fuhr neben
dem Zug her und konnte bremsen. Für die 9 Meilen Strecke wurden 20 Minuten
benötigt - 50 miles/h.
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Der Zug enthielt neben der Kohle auch Maultiere. Nach dem Entladen im Tal zogen
die Maultiere den leeren Zug wieder zur Mine. 1844 wurden die Maultiere durch eine
richtige Lokomotive ersetzt. 1872 kam dann eine richtige Eisenbahn.
Der "Switchback" - wie der alte Zug genannt wurde, ist heute eine
richtige Touristattraktion. Er war immerhin Vorbild für die Strassenbahn in
San Francisco.
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Lehigh Valley Terminal Railway
Bestell-Nr.: USA664
Preisliste
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Lehigh Valley Railway
Bestell-Nr.: USA665
Preisliste
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Lehigh Valley Transit
Bestell-Nr.: USA668
Preisliste
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Der Anthracite Streik in 1902 war einer der grössten in der Geschichte
Amerikas.
Der bekannte Sherman Anti-Trust Act von 1890 verbot einen Zusammenschluss in
Verbindung mit Beschränkungen des Handels. Dieser Akt war dazu da,
monopolistische Firmen zu stoppen. Aber ab 1902 wurde er besonders gegen
Gewerkschaften angewendet. Diejenigen, die danach besonders gewalttätig gegen
Gewerkschaften vorgingen, wurden nie bestraft.
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1897 erschoss der Sheriff von Lattimer 19 streikende Bergleute und verwundete
49 schwer. Er musste nicht vor Gericht. Die gesamte Regierung einschl. der
katholischen Kirche waren absolut negativ gegen die Gewerkschaften
eingestellt. Gewerkschaftsmitglieder durften nicht in der Kirche sein.
Erst Kardinal Gibbons von Baltimore und Bischoff Hoban von Scranton machten
damit Schluss.
Als der 29 jährige John L. Mitchell 1899 der fünfte Präsident der Vereinigten
Minenarbeiter wurde, erkämpfte er eine Gehaltserhöhung um 10 %. 1902 wollte
er eine 20% Lohnsteigerung und den 8-Stundentag durchsetzen. Aber dann gab es
Streik - er wurde der längste Streik im Bergbau und wahrscheinlich der
wichtigste Streik in der amerk. Geschichte. Er legte die Basis für die
gesamte amerik. Arbeiterbewegung. Hierfür wurde ein Monument vor dem
Gerichtsgebäude in Scranton errichtet.
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Die Eigentümer der Minen nannten sich selbst "die von Gott
Auserwählten".
Sie verhinderten den Bau einer Automobilfabrik durch Henry Ford, weil dadurch
die Löhne gestiegen wären. Die Arbeiter hatten einen Verlust von $25 mio zu
tragen - unvorstellbar zur damaligen Zeit. Präsident Roosevelt musste selbst
in den Streik eingreifen. Am Ende gewann die Gewerkschaft.
Nebenstehend das Monument für John L. Mitchel.
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Nach dem Streik war alles anders. Viele Gesetze schützten nun die
Bergleute.
So musste der Gruppenleiter einer Mannschaft (Steiger) viele Tests
bestehen. All das Wissen wurde von Thomas J. Foster in einem Buch
festgehalten. Er war so erfolgreich, dass er eine Fernschule für Bergleute
gründete, aus der die weltgrösste Fernschule ICS hervorging.
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