Die IKB wurde 1924 in Berlin als Bank für deutsche Industrie-Obligationen
von Unternehmern für Unternehmer gegründet.
1938 erfolgte die Umbenennung in Deutsche Industriebank und 1974 schließlich
die Fusion mit der 1949 in Düsseldorf gegründeten Industriekreditbank.
Die Hälfte des Aktienkapitals liegt bei institutionellen und privaten Aktionären.
Die KfW Bankengruppe sowie die Stiftung Industrieforschung sind an der IKB beteiligt.
Mit einer Bilanzsumme von über 40 Mrd. und 1.700 Mitarbeiter an sieben deutschen und
ausgewählten internationalen
Standorten besitzt die Bank mittelständige Struktur.
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Die Geschichte 1924 bis 1931: Bank für Industrie-Obligationen (Bafio)
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Deutschland mußte als Folge des verlorenen Weltktieges I enorme Reparationen zahlen.
Der Dawes-Plan setzte eine Reparationsverpflichtung im Wert von 5 Mrd. Goldmark fest.
Für diese Zahlungen wurde am 30.9.1924 in Berlin die
Bank für deutsche Industrieobligationen (Bafio) gegründet.
Das dazu notwendige Kapital wurde durch eine Aufbringungsumlage von der
gewerblichen Wirtschaft erbracht.
Der Young-Plan im Jahr 1929 hob die Reparationsverpflichtungen der Industrie auf.
Damit entfiel der Geschäftszweck der Bafio. Die Bank selbst einschließlich des
bis dahin angesammelten Kapitals blieb zunächst erhalten.
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Die Geschichte 1931 bis 1939: Industriebankgesetz und Osthilfe
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Durch die Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren kam die
hochverschuldete ostdeutsche Landwirtschaft in eine existenzbedrohende Situation.
Während die Bafio ihrer Liquidation entgegensah, plädierte der
Industrielle Paul Silverberg dafür, die Aufbringungsumlage in reduzierter Form
weiter zu erheben, um der überschuldeten ostdeutschen Landwirtschaft zu helfen.
Am 31. März 1931 traten das Osthilfegesetz und das Industriebankgesetz in Kraft.
Die Bafio hatte deshalb folgende Aufgaben:
- die landwirtschaftliche Entschuldung im Osthilfegebiet
- die Gewährung mittel- und langfristiger Kredite an gewerbliche Betriebe
1939 wurde die Bank im Rahmen der Gleichschaltung umbenannt in Deutsche Industriebank
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Die Geschichte 1939 bis 1945: Deutsche Industriebank
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Als Folge der Aufrüstung im Dritten Reich stiegen die Ausgaben für Rüstung
zwischen 1933 von 1 Mrd. RM auf 15.5 Mrd. RM in 1938. Im Laufe des
Weltkrieges II stand mehr und mehr die Finanzierung kriegswirtschaftlich
wichtiger Investitionen im Vordergrund.
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Die Geschichte 1945 bis 1974: Industriekreditbank AG
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Nach 1945 durfte die IKB ihre Tätigkeit in Berlin nicht mehr ausüben.
Am 9.12.1948 beschloss eine Industriellenversammlung in der Frankfurter Handelskammer,
eine Selbsthilfeorganisation der Industrie zu gründen.
Die neue Bank sollte eine wichtige Rolle bei der Weiterleitung der KfW-Mittel an
gewerbliche Kreditnehmer spielen und die öffentlichen Mittel durch die
Emission eigener Schuldverschreibungen aufstocken.
Am 29.3.1949 wurde die Industriekreditbank AG (IKB) in Düsseldorf gegründet.
1953 erwarb die alte Deutsche Industriebank einen Mehrheitsanteil an der IKB.
Mitte der 1960er Jahre wurde die Industriebank Annahmestelle für
sogenannte Berlindarlehen.
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Die Geschichte 1974 bis 1989: Die Fusion IKB Deutsche Industriebank
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1974 wurde die Vereinigung vollzogen, die Stiftung zur Förderung der Forschung
für die gewerbliche Wirtschaft (heute Stiftung Industrieforschung) löste die
Treuhandaktionäre ab. Als Äquivalent für die Übertragung des Industriebank-Vermögens
erhielt sie IKB-Aktien im Wert von nominal 31.2 Mill. DM.
Zunehmende Konkurrenz und die wachsende Nachfrage der Unternehmen nach
intelligenten Finanzierungen veranlassten die IKB, ihre Angebotspalette
rund um den langfristigen Kredit zu erweitern. So kam es z. B. zu der Gründung
folgender Tochterunternehmen:
IKB Leasing GmbH 1972
IKB Immobilien-Leasing GmbH 1972/73
IKB Beteiligungsgesellschaft mbH 1987.
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Die Geschichte 1989 bis 2006: Jahre des Wachstums
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Nach der deutschen Wiedervereinigung eröffnete die Bank eine Repräsentanz in Leipzig.
Die Bilanzsumme stieg innerhalb von nur drei Jahren um fast 50%.
Die IKB richtete mit dem Geschäftsbereich Internationale Finanzierung ausländische
Stützpunkte ein: 1987 Hongkong, 1995 Paris und London, 1999 New York,
2005 Madrid, 2006 Mailand.
Im Mai 1993 erfolgte eine Zusammenarbeit mit der BHF-Bank (10% Anteil). Der wurde
später durch die Allianz übernommen.
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Die Geschichte 2007: Zocken
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Als Folge der Krise am US-amerikanischen Subprime-Markt kam die Bank in eine
Schieflage, u. a. weil sie der in diesem Markt aktiven
Rhineland Funding Capital Corporation eine Kreditlinie von 8.1 Mrd. Euro
zur Verfügung gestellt hatte. Diese Risiken führten zur Kündigung von Krediten anderer
Banken.
Auf Grund dieser Situation veröffentlichte die IKB am 30. Juli 2007 eine
Gewinnwarnung. In dieser Situation übernahm zunächst die staatliche KfW, die an der
IKB mit 38% (zukünftig 43%) beteiligt ist, die von der IKB
zugesagte Liquiditätslinie und außerdem mögliche Verluste aus risikobehafteten
Positionen im Umfang von bis zu einer Milliarde Euro.
Am 3.9.2007 zeigte sich das erste Ergebnis der hausinternen Analysen:
Die IKB will sich wieder auf ihre Kerngeschäftsfelder konzentrieren.
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