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Bestell-Nr.: DM135a
Preisliste
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Die Horten AG wurde von Helmut Horten mit Sitz in Düsseldorf gegründet, Das Kaufhausunternehmen
gehörte neben Kaufhof, Hertie und Karstadt zu den vier großen Warenhauskonzernen in Deutschland.
Horten war jedoch die kleinste der vier Kaufhausketten.
1936 übernahm Helmut Horten das Warenhaus Gebrüder Alsberg.
Eine zweite Filiale in Wattenscheid wurde im gleichen Jahr eröffnet
und sechs weitere Filialen von enteigneten jüdischen Besitzern bis 1939 übernommen.
1974 kaufte die Horten AG die SB Warenhäuser vom "OTTO Konzern".
Helmut Horten zog 1968 mit seiner Frau Heidi ins schweizerische Tessin und verkaufte die Firma
ohne einen Cent Steuern bezahlen zu müssen. 1994 übernahm die "Kaufhof Warenhaus AG" die Horten-Anteile.
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| 1936 übernahm Helmut Horten das Warenhaus der Gebrüder Alsberg von einem zur Emigration gezwungenen jüdischen Besitzer.
Die Finanzierung sicherte der Bankier Wilhelm Reinold von der Hamburger "Commerz- und Disconto-Bank",
der die Bank zum stillen Teilhaber der nun gegründeten Unternehmung Horten & Co. machte.
Eine zweite Filiale in Wattenscheid wurde im gleichen Jahr eröffnet. Im Zuge der Enteignung jüdischen Eigentums
expandierte Horten und eignete sich weitere sechs Filialen ehemaliger jüdischer Besitzer bis 1939 an.
Nach dem Weltkrieg II nannte die Horten AG manche ihrer Filialen anders. So hieß die neuerrichtete Filiale
in Neuss zunächst "Merkur", obwohl das Haus schon die Hortenkacheln erhalten hatte. Andere Filialen,
wie Essen, hießen bis zum Neubau in den 1970er Jahren DeFaKa (Deutsches Familien Kaufhaus).
| | 1953 kaufte Horten die "Merkur AG".
Die Warenhauskette Merkur erhielt diesen Namen 1938 nach der Arisierung des Schocken-Konzerns,
dessen Hauptsitz ursprünglich in Zwickau/Sachsen lag. Bis 1945 hieß das Unternehmen "Merkur AG".
1949 ging dieses wieder in die Hände des Firmengründers Salman Schocken über, der es nach seiner Konsolidierung 1953 an
Helmut Horten veräußerte. Der Konzern firmierte bis Ende der 60er Jahre unter dem Namen Merkur Horten & Co.
Horten verlegte den Hauptsitz 1961 von Nürnberg nach Düsseldorf.
| | Zusammen mit der "Kaufring" gründete Horten eine Einkaufsgesellschaft, um am Markt größere Mengen zu besseren Konditionen
einkaufen zu können. Nachdem Horten von "Kaufhof" übernommen wurde, wurde die 50% Beteiligung
an der "Merkur Einkaufsgesellschaft Horten-Kaufring mbH" zusammen mit einem 25% Aktienpaket an der "Kaufring"
von Horten an die deutsche "Woolworth" verkauft. Neuere Kaufhäuser nach 1945 erhielten die vom Architekten
Egon Eiermann entworfenen ornamentalen Aluminiumkachelfassaden. Diese sog. Hortenkacheln sind an
300 Kaufhausfassaden noch heute sichtbar und stehen teilweise unter Denkmalschutz.
1974 kaufte die "Horten AG" die SB Warenhäuser vom "OTTO Konzern". Fast alle SB Warenhäusern wurden normale Warenhäuser
Da "OTTO" seine Warenhäuser erst 1970 aufgebaut hatte, waren die Standorte nicht immer die Besten.
Bis Ende der 1980er Jahre wurden fast alle übernommenen Filialen wieder geschlossen.
Kurz darauf, von 1969 auf 1970, wandelte Horten seine Unternehmung in eine Aktiengesellschaft, um hieran die Mehrheit
veräußern zu können. Bei einem Umsatz von knapp drei Milliarden Mark hatte Horten 1984 einen Jahresüberschuß von nur
20 Millionen Mark erwirtschaftet. Also galt es den Konzern möglichst schnell zu verkaufen.
Dem Kleinsten unter den Warenhaus-Konzernen könnte es besser gehen, wenn er sich nicht beim Erwerb zweier
Firmen gewaltig vertan hätte. Das 1980 gekaufte Versandhaus "Peter Hahn" und die ein Jahr später erworbene
"Dogmoch-Gruppe" mit ihren 107 "Ypsilon"-Boutiquen machten 1985 rund 60 Millionen Mark Verlust.
Diese Ausfälle konnten im angestammten Warenhausgeschäft nicht wettgemacht werden. In den 58 Horten-Häusern von
Kiel bis Kempten gab es nur ein Umsatzplus von 1.2%. Ohne Preissteigerungsrate lag der Horten-Umsatz sogar im Minus.
Um seine schwache Bilanz zu entlasten, vermietete Horten die chronisch defizitären Lebensmittel-Abteilungen
an die Edeka. Der Mietvertrag bekam weder der Edeka noch Horten.
Für die Umwandlung in die AG sackte Horten in der Schweiz 75 Mio DM in bar ein.
Nach dem Tod Helmut Hortens im Jahre 1987 erbte seine Ehefrau Heidi ein großes Vermögen
und ist noch heute eine der reichsten Frauen Österreichs. Die Trennung von Helmut Horten und dem Kaufhauskonzern im Jahre 1968 war Anlass den §6 AStG zu formulieren
- den "Lex Horten". Der Grund hierzu war einfach. Helmut Horten zog 1968 mit seiner Frau Heidi ins schweizerische Tessin.
Von dort aus verkaufte er seine gesamten Firmenanteile, der Gewinn war steuerfrei.
Daraufhin wurde in Deutschland ein Gesetz formuliert, wonach auch solche Gewinne in Deutschland versteuert werden müssen.
Nach dem Verkauf wurde die Horten AG mit 51% britisches Eigentum (Mischkonzern BAT),
ab Ende der 1980er Jahre gehörte das Unternehmen der "WestLB".
| | In den 1990er Jahren versuchten die "Kaufring AG" und die "Kaufhof Warenhaus AG" den Hortenkonzern zu erwerben.
1992 erwarb die "Kaufring AG" 5% der Horten AG. Kaufhof stockte seine Anteile Stück für Stück auf.
Schließlich wurde die Horten AG 1994 von der "Kaufhof Warenhaus AG" übernommen.
Die "Kaufhof Warenhaus AG" gehört zum "Metro-Konzern".
Erfolg für die "Kaufhof-Gruppe" wurde das "Galeria-Konzept".
Erstmals 1988 wurde in Heidelberg eine Galeria Horten eröffnet. Die Filialen wurden umfangreich umgestaltet.
Breite Gänge, kleine Schilder an den Hauptgängen, welche die Abteilungen kennzeichneten,
außerdem verschwand das triste Braun von Wänden und Decken. Einige Häuser erhielten auch ein großes Fensterelement,
das die monotone Struktur der Hortenkacheln etwas aufbrach. Sogar die Restaurants bon appetite erhielten
zunächst ein im Stil angenähertes Design, mit unterschiedlichen Ausgaben für das Essen, je nach Zubereitungsart.
In das Galeria-Konzept sollten jedoch nur Häuser über 7.000 m² einbezogen werden.
Die umgestellten Filialen brachten deutliche Gewinnsteigerungen.
| | Zum 1.1.1995 wurde das Horten-Kaufhausgeschäft von der Horten AG auf die "Horten Galeria GmbH" in Köln übertragen.
Die "Horten AG" wurde eine Immobiliengesellschaft.
Später wurde die "Horten Galeria GmbH" dann auch mit der "Kaufhof Warenhaus AG" verschmolzen und die Horten AG
verschwand 1998 zunächst in der "Divaco AG & Co. KG". ,
Hierin sammelte die "Metro AG" mehrere nicht mehr zum Kerngeschäft gehörende Gesellschaften.
Letztlich verschwand die Horten AG wenig später von der Bildfläche.
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