 Bestell-Nr: USA 311
Preisliste
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Edison Sault Electric in Sault Ste.
Marie/Michigan liefert schon seit 1892 Strom aus Wasser. Kein Wunder also, wenn
das Unternehmen auf über 100 Jahre Firmengeschichte zurückblicken
kann. |
So könnte die Weihe durch den Priester
Jacques Marquette ausgesehen haben. |
Die Wasserfälle lieferten reichlich
Nahrung und bildeten deshalb einen zentralen Ort für viele Stämme.
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Die Franzosen
kontrollierten den Pelzhandel bis Mitte 1700. Die Britten wollten am Pelzhandel
ebenfalls mitverdienen und gründeten ein Fort an der Hudson Bay. Daraufhin
bauten auch die Franzosen 1751 eines unter Cheveliar de Repentigny. Wenige
Jahre später kam es zum franz. indianischen Krieg; die Franzosen verloren
und übergaben das Fort den Engländern. Nun hatte die engl. Nordwest
Pelzkompanie das Sagen, die aber bald darauf von der Hudson Bay Co.
übernommen wurde. Diese benutzte zum ersten Male die Wasserkraft der
Fälle und betrieb damit Sägemühlen. Die Engländer
wurden im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg 1776 besiegt, gaben aber nur
das Land an der Ostküste der USA auf. Erst 1812 übernahm die USA auch
diesen Teil. Mitten durch die Fälle verlief die Demarkationslinie.
1822 baute Colonel Hugh Brady ein Fort und machte diesen Teil damit endlich
voll amerikanisch. Als das Fort gebaut wurde lebten dort 152 Weisse. 1828 wurde
eine Baptistengemeinde durch Rev. Abel Biugham gegründet. Andere Kirchen
folgten und es gab dann so viele, dass die Hauptstrasse "Church Street" genannt
wurde. Die älteste heute noch benutzte Kirche ist St. Mary's Cathedral,
die 1881 gebaut wurde. 1837 wurde Michigan durch einen Vertrag zwischen
Ottawa(franz.), den Chippewa Indianern und der USA-Regierung ein Staat der USA.
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Seit 1840 wurde
Kupfer abgebaut und seit 1844 sogar Eisen. Um diese Rohstoffe zu transportieren
musste ein Schleusensystem gebaut werden. 1855 war der Kanal fertig - knapp 2
km lang und mit zwei ca. 10 m langen Schleusen ausgestattet. Dieses
Schleusensystem hatte grossen Anteil am Sieg der Nordstaaten im amerikanischen
Bürgerkrieg, konnte hier doch ungehindert Eisen und Kupfer transportiert
werden. |
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Da der
Schiffsverkehr immer stärker wurde, musste das Schleusensystem erweitert
werden. Dies erfolgte 1881 durch General Godfrey Weltzel und 1896 durch General
Orlando Poe. |
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1879 erfand
Thomas Edison
die Glühbirne und 1880 konnte sie industriell hergestellt werden.
Damit begann das Zeitalter der Elektrizität. 1885 entwickelte George
Westinghouse den Transformator, damit konnte die elekrische Spannung soweit
reduziert werden, dass ein sicherer Umgang in den Haushalten damit möglich
wurde. Das war die Geburtsstunde der Kraftwerke. |
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Zur selben Zeit
initiierte die Stadt Sault Ste. Marie den Bau eines Kanals zur Erzeugung von
Strom für die Sägemühlen. Die "St. Marys Falls Water Power
Company" grub den Kanal und baute das Wasserwerk. Damit wurde ein wahrer
Landboom ausgelöst. Jeder glaubte nun beginnt die Zukunft und der Boom
hält noch Jahre an. Doch Schlamm, Grundgestein und Lehm bereiteten immer
grössere Probleme und die Ausbaggerung des Kanals verlief deshalb sehr
langsam und das Geld war noch vor Fertigstellung aufgebraucht. 1887
überzeugte aber William Chandler eine Gruppe von Getreidehändlern aus
Wisconsin das Kanalprojekt fortzuführen. Zusätzliches Land wurde
gekauft und der Kanal auf 30 m verbreitert. Das wiederum erzeugte einen noch
grösseren Landboom. Wurden vorher Grundstücke zu $ 25 verkauft,
kosteten diese nun $ 6000. Die Eisenbahn schloss sich dem Boom an. Drei Linien
führten nach Sault. Zwischenzeitich entschloss sich William Chandier
einige Inseln in den Wasserfällen zu kaufen und darauf ein Kraftwerk zu
bauen - die "Edison Sault Light and Power Company". 1887 wurde mit dem Bau
begonnen. 1888 wurde Sault zum ersten Male mit Gleichstrom beliefert. Aber
schon der erste Winter brachte grosse Probleme. Das Wasser fror zu. Das
Kraftwerk musste schliessen. William Chandler gab aber nicht auf ,
reorganisierte die "Edison Sault Light and Power Company" und gründete die
"Edison Sault Electric Company". Ein neues Kraftwerk wurde gebaut. 1892
belieferte das neue Kraftwerk dann Sault. Das Gründungskapital betrug
$57 000. Sechs Aktionäre waren mit 2 280 Aktien beteiligt. |
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Das erste
Kraftwerk wurde 1888 direkt in den Wasserfällen gebaut und hatte mehrere
senkrecht angeordnete Wasserturbinen. Auch auf Grund der Elektrifizierung
war Sault Ste. Marie die am schnellsten wachsende Stadt in Michigan. 5 800
Einwohner zählte die Stadt 1890. Doch dann kam ein Konkurrent für
"Edison Sault" auf - die "Michigan Lake Superior Power Company". |
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1894 kam Francis
H. Clergue nach Sault Ste. Marie um einen PLatz für ein Wasserkraftwerk zu
finden um damit weitere Industrie heranzuziehen. Dabei sah er, dass auf der
kanadischen Seite ebenfalls ein Kanalprojekt verwirklicht wurde - sogar
schneller als dasjenige auf der Michigan Seite. Er kaufte den kanadischen
Kanal, baute ihn fertig und errichtete ein Wasserkraftwerk für das
kanadische Sault/ Ontario. Aber das Kraftwerk brachte nicht den
gewünschten Aufschwung. Da gab ihm die kanadische Regierung Geld für
den Bau einer Papierfabrik. Er kaufte ausserdem zwei Nickelminen, baute eine
Eisenbahn für den Erztransport, kaufte Schifslinien, Werften und
gründete die "Algoma Iron, Nickel and Steel Company of Canada". |
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Doch die
Liefertermine für die Hüttenwerke verzögerten sich, deshalb
wandte er sich auf die Michigan-Seite. 1895 kaufte daraufhin Clergue im Namen
der "Lake Superior Power Company" die Rechte am Michigan Kanal für $68
370. Er wollte 6 Kraftwerke bauen und diese an Nebenkanälen. Doch nach
Testbohrungen im Jahre 1897 nahm er davon Abstand. Jetzt musste ein Nebenkanal
ausreichen. Bisher mussten Firmen, die Strom benötigten, direkt neben dem
Kraftwerk gebaut werden. Durch neue Erfindungen konnte der Strom nun aber
über weite Entfernungen transportiert werden. Deshalb war geplant, ein
grosses zentrales Kraftwerk zu bauen. Aber Kunden blieben aus. Doch er hatte
Glück. 1896 nahm "People's Gas Light and Coke Company of Chicago" die
Produktion von Calciumcarbid in Sault auf und brauchte hierfür Energie.
Aus Calciumcarbid konnte Azethylengas produziert werden, das helleres Licht
versprach als Naturgas. Später fusionierte sie mit "Acetylene Heat and
Light Company of Niagara Falls" zu "Union Carbide Corporation". Die
Carbiderzeugung sollte im Kraftwerk stattfinden keine 10 m entfernt von den
Generatoren. Der Kraftswerksbau fand unter kanadischen Recht statt, dies sollte
aber geändert werden, Union Carbid war schliesslich eine amerikanische
Firma. So wurde die Tochtergesellschaft "Michigan Lake Superior Power Company"
(MLSPC) im Juni 1898 gegründet. Das Kraftwerk wurde den
Bedürfnissen der Carbidproduktion angepasst. Sein Äusseres waren
roter Sandstein. Jeder Generator hatte ein eigenes Fenster. 1899 wurde das
Design vorgestellt: ein Schloss im romanischen Stil mit 3 grossen Pavillons.
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Am 25. Oktober
1902 fand die Eröffnung statt - eine grandiose Feier zu der 5 000
Personen eingeladen wurden. Aber noch während der Feier brach das
Imperium von Clergue zusammen. Seine Firmen hatten einen Wert von 117 Millionen
$. Auch Union Carbid war betroffen. Die Firmen von Clergue wurden mit Hilfe des
kanadischen Staates reorganisiert und aufgeteilt. Noch heute gibt es die Firmen
Algoma Steel Corporation, St. Mary's Paper, Algoma Ship Lines, and Algoma
Railways. Auch die "Michigan Lake Superior Power Company" kam in Schieflage und
hatte 7 Millionnen $ Schulden.
Auf der amerikanischen Seite der
Wasserfälle beanspruchte Chandler 1901 die gesamten Wasserfälle
für sich. Das war natürlich eine Kriegserklärung an die
"Michigan Lake Superior Power Company", die ja ebenfalls Wasser benötigte.
Der Streit um das Wasser dauerte bis 1909. Der "Rivers and Harbors Act " verbot
danach privaten Besitz in den Wasserfällen. Das Wasser der Fälle
sollte nur zur Navigation dienen, Wasser für andere Zwecke musste
"geleased" werden. Damit waren alle Expansionspläne der Edison Sault
gestoppt und das Kraftwerk mitten im Wasser wurde für 300 000 $ an den
Staat verkauft. Der Betrieb konnte aber bis 1909 weitergehen. |
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"Edison Sault"
gründete 1914 die "Chippewa Edison Company" um auch ausserhalb von Sault
aktiv werden zu können, schluckte aber die Tocher bereits 1932. 1929
kaufte Samuel
Insull für die "American States Utilities" die "Edison Sault". Nach
dem Weltkrieg II musste Insull seine Aktien an der "Edison Sault" abgeben - ein
Gesetz zwang ihn dazu. Nach dem Koreakrieg ging es bergab in Sault und der
grösste Arbeitgeber "Union Carbide" musste ebenfalls schliessen. 1998
kaufte die "Wisconsin Energy" die Edison Sault. Sie wollen noch mehr
Informationen? Dann klicken Sie bitte hier für die Original englische
Seite. |