Wichtige Jahreszahlen der C.
Bechstein AG |
1853 |
Bechstein eröffnet eine
eigene Manufaktur in Berlin und erfüllt die Träume der Musiker durch
die Entwicklung des C. Bechstein Prinzips für Ton und Technik. |
1870 |
Der Bechstein-Export
wächst zwischen 1870 und 1890 stark. Ein großer Flügel kostet
3.000 Reichsmark. Der Firmenumsatz beträgt 1 Million Reichsmark |
1880 |
In Berlin entsteht eine zweite
Produktionsstätte. Carl Bechstein kauft eine Villa am Dömeritzsee in
Erkner, die zum künstlerischen Mittelpunkt wird |
1885 |
Gründung einer Filiale in
London. Die Länder des Commonwealth nehmen den größten Teil der
Bechstein-Exporte ab. Sogar Queen Victoria erwirbt einen reich vergoldeten
Bechstein. Im russischen St. Petersburg eröffnet ebenfalls eine Bechstein
Filiale. |
1892 |
Am 4. Oktober wird in der
Linkstraße/Berlin der Bechstein-Saal eröffnet. Gefeiert wird mit
einem dreitägigen Musikfest, es spielen u.a. Hans von Bülow, Johannes
Brahms und Anton Rubinstein. |
1897 |
In Berlin Kreuzberg entsteht
eine dritte Fertigungsstätte. |
1900 |
Carl Bechstein stirbt. Seine
Söhne Edwin, Carl und Johannes übernehmen die Leitung der
Geschäfte. |
1901 |
Die prachtvolle Bechstein Hall
in der Londoner Wigmore Street bietet Platz für 500 Zuhörer, es
kommen jährlich 300 Konzerte zur Aufführung. Nach der Enteignung im
Weltkrieg II heißt das Konzeerthaus nun Wigmore Hall. |
1903 |
Inzwischen bauen nun 800
Mitarbeiter bei Bechstein 4.500 Instrumente. |
1919 |
1.100 Angestellte bauen 5.000
Bechstein Instrumente. Die Inflation beeinträchtigt den Markt. 1920 kostet
ein Flügel Modell V schon 25.000 Reichsmark. Die Kunden haben kein Geld,
also stellt Bechstein ihnen seine Produkte erst einmal so ins Haus.
Familienzwistigkeiten bei Bechstein nehmen zu. |
1923 |
C. Bechstein wird eine
AG. Der Export in wichtige Länder stagniert wegen hoher Zölle und
Steuern bzw. Einfuhrverboten. 1928 erklärt das berühmte Kaufhaus
Wanamaker, daß es sich geehrt fühlt, Bechsteinflül in New York
vertreten zu dürfen. Das Luftschiff Graf Zeppelin sowie namhafte
Kreuzfahrtschiffe werden mit Bechstein-Flügeln ausgestattet. Bechstein
präsentiert sich auf der Weltausstellung in Barcelona, aber den Kunden
fehlt es an den nötigen finanziellen Mitteln. |
1932 |
Die Weltwirtschaftskrise
führt zu einem starken Preisverfall sowie zum Rückgang der
Produktion. Aber auch Familienstreitigkeiten erschüttern die Firma.
Wachsende Deutschfeindlichkeit beeinträchtigt die Firmenaktivitäten.
Mit der rücksichtslosen Vertreibung und Ermordung jüdischer
Bürger verliert gerade Bechstein einen großen Teil seiner
potentiellen Käufer |
1945 |
Im Weltkrieg II wurden die
Produktionsanlagen gezielt zerstört um die deutsche Konkurrenz für
US-Firmen auszuschalten. Die US-Administration beschlagnahmt das Unternehmen.
Erst 1951 wird die amerikanische Treuhänderschaft aufgehoben |
1953 |
Unter Wilhelm Furtwängler
und Wilhelm Backhaus feiert Bechstein in der Berliner Philharmonie seinen
hundertsten Geburtstag. Berühmte Künstler bevorzugen Bechstein:
Sergiu Celibidache, Leonard Bernstein, Jorge Bolet, Wilhelm Kempff |
1954 |
im süddeutschen Karlsruhe
und Eschelbronn entstehen neue Bechstein Produktionsstätten. Aber trotzdem
beträgt die Jahresproduktion nur 1.000 Instrumente. Das Unternehmen wird
von Amerika aus ferngesteuert, die deutschen Verbraucher werden systematisch
auf amerikanische Produkte ausgerichtet |
1963 |
Der amerikanische "Baldwin
Konzert" übernimmt die Bechstein Anteile. Über Jahrzehnte fehlt es
dem Unternehmen Bechstein an unternehmerischem Engagement und konsequenter
Marktbearbeitung. |
1986 |
Das Bürgertum leidet unter
einem Werteverfall. Deshalb kämpft auch Bechstein mit zurückgehendem
Flügelabsatz aufgrund von Konjunkturproblemen. Der 38jährige Karl
Schulze, Klavierbaumeister und Unternehmer kauft Baldwin die Berliner
Traditionsmarke ab. Das Konzept greift, die Reorganisation des Unternehmens
gelingt, Bechstein soll bleiben, was es in aller Welt war: ein Name mit
Klang von Rang" als integraler Bestandteil universaler Klangkultur |
1988 |
Bechstein eröffnet
in Kreuzberg/Berlin eine neue Produktionsstätte. Die Marken W. Hoffmann
und Euterpe werden zugekauft. Die Klavierproduktion sinkt weltweit um 40% |
1992 |
C. Bechstein erwirbt die
Sächsische Pianofortefabrik in Seifhennersdorf/Sachsen Diese
Produktionsstätte wird mit 15 Mio. Euro zu einer der spektakulärsten
Qualitätsmanufakturen von Flügeln und Klavieren ausgebaut |
1996 |
C. Bechstein wird erneut eine
AG |
2003 |
Partnerschaft mit dem
koreanischen Musikinstrumentenhersteller Samick |
2005 |
Samick hält nur noch 39%
der Aktien |