Eines der ersten am Sammlermarkt gehandelten Papiere. Ein echter Wertpapierklassiker.
Die Barcelona Traction, Light and Power Co. wurde am 12. September 1911 in Kanada gegründet.
Grund: die Ausnutzung der steuergünstigen Dominium Gesetze.
Ziel: Erhalten der Kontrolle über spanische Firmen, die mit der Stromerzeugung und
mit Strassenbahnen ihr Geld verdienten. Alle bis 1936 zusammengekauften Firmen liefern heute ca. 80% des
in Barcelona und Katalonien benötigten Stromes.
1936 zahlte die Gesellschaft noch 0,75$ Dividende pro Aktie.
Während des spanischen Bürgerkrieges beschlagnahmte 1936 ein "Arbeiter Komitee" den gesamten Betrieb einschliesslich
aller Guthaben und Bankkonten. Gegen Ende des Bürgerkrieges durfte das Management 1939 wieder den Betrieb übernehmen.
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Bestell-Nr.: E7
Preisliste
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Bestell-Nr.: E8
Preisliste
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Bestell-Nr.: E10
Preisliste
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Die Misswirtschaft während des Bürgerkrieges und der katastrophale Zustand des ganzen Landes
führte zur Bankrotterklärung am 12. Februar 1948. Am 4. Januar 1952 wurden sämtliche Anlagen der Firma versteigert
und fast alle der "Fuerzas Electricas de Cataluna" zugeschlagen.
Diese Gesellschaft machte den Besitzern der Obligationen ein Angebot zur Rückzahlung des Nennwertes
in Pfund Sterling, die in London ausgezahlt werden sollten. Die Coupons konnten in Barcelona in Peseten eingelöst
werden.
Aber die Aktionäre gingen leer aus.
Die bis 1974 in London gehandelten Aktien gingen in belgischen Besitz über. (Belgien war der Finanzplatz über
den die meisten Strassenbahnen der Welt finanziert wurden).
Das obige Angebot für die Aktionäre war eigentlich sittenwidrig - z.B. auf nur 4 Wochen begrenzt. Die USA und
Belgien protestierten zwar, aber dies war ohne Erfolg. Daraufhin klagte die belgische Regierung vor dem
Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Der Streitgegenstand wurde auf 87 Millionen $ festgesetzt.
Nach 11 Jahren Prozess und 4 Millionen $ Kosten wurde die Klage 1970 abgewiesen.
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