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Balcke-Dürr (SPX-Company)
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 Bestellnr.: DM22m
Preisliste |
Das Unternehmen Die Balcke-Dürr
entstand 1972 durch die Fusion der "Maschinenbaugesellschaft (MAG) Balcke" in
Bochum und den "Dürr-Werken" in Ratingen. Das Ingenieurbüro "Balcke
und Co." wurde am 1.10.1894 in Bochum gegründet. Die Gesellschaft bestand
aus den beiden Gündern und drei Mitarbeitern. Hergestellt wurden offene
Gradierwerke. Balcke erkannte bald, daß die Industriealisierung in
Deutschland vorallem Kraftwerke und Chemie benötigte - und diese brauchten
Kühltürme für das sogenannte Kalte Ende der Dampfanlagen.
Hierzu hatte J.Balcke den "Kaminkühler" erfunden. Balcke baute den
Kühlturm, alle weiteren Komponenten (Kühlwasserpumpen, Rohrleitungen
und Kondensator mit Hilfseinrichtungen) wurden von Fachfirmen zugeliefert.
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1896 wurde die
Firma Bettinger und Balcke in Frankenthal gegründet. Diese
produzierte weitere Teile für den Kühlprozess. 1897 wurde der
"Dortmunder Bankenverein" Kommanditist. 1905 wurde das Frankenthaler Pumpenwerk
mit dem Bochumer Stammhaus zur Maschinenbau-Aktiengesellschaft (MAG)
Balcke verschmolzen. 1918 betrug der Umsatz der MAG Balcke 14 Mio.
Mark mit 1.100 Mitarbeitern. In den 1920er-Jahren konnte der Apparatebau
(Entgaser, Verdampferanlagen, Nieder- und Hochdruckvorwärmer) als zweites
Standbein neben dem Kühlturmbau etabliert werden. Der Begriff ein
Balcke wurde zum Synonym für ein Kühlturm.
Balcke hatte bis zur Weltwirtschaftskrise 1929 neun Zweigstellen in
Deutschland und vier in Europa. Der Umsatz brach um 50% ein, das Aktienkapital
wurde auf 2,1 Mio. Reichsmark gesenkt. Auch die Anzahl der Mitarbeiter sank auf
680. Ab 1934 ging es wieder aufwärts und es konnten 1937 bereits wieder
1.200 Mitarbeiter beschäftigt werden. Das Aktienkapital wurde auf 3,5 Mio.
Reichsmark erhöht. In den Jahren 1950 - 1970 werden vor allem die an Rhein
und Ruhr entstehenden Großkraftwerke mit den großen
Ventilatorkühltürmen (Typ Kaffeemühle) ausgestattet. Allein 34
dieser Kühltürme wurden für das Kraftwerk Frimmersdorf gebaut.
Im gleichen Zeitraum profitierte der Apparatebau von der steigenden Zahl neu
errichteter Kernkraftwerke. 1972 beschäftigte das Unternehmen ca.
1.500 Mitarbeiter. Am 1.10.1972 fusionierete die MAG Balcke mit der
Dürr-Werke AG in Ratingen, einer Tochter der "Deutsche Babcock" in
Oberhausen. Die Dürr Werke AG wurde 1883 von Walther und Gustav
Dürr in Ratingen als "Düsseldorf-Ratinger Röhrenkesselfabrik
DÜRR & Co." gegründet. Hauptprodukt war der als
"DÜRR-Kessel" bekannte Einkammer-Wasserrohrkessel. Seit 1883 wurden mehr
als 2.200 DÜRR-Kessel gefertigt. 1932 wurde der erste Steilrohrkessel
für 78 Tonnen Dampf pro Stunde bei 117 atü Betriebsdruck gebaut. In
der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Dürr AG
mehrheitlich an die "Deutsche Babcock" verkauft und dann 1972 mit der MAG
Balcke fusionierte. Auch Dürr hatte ca. 1.100 Mitarbeiter.
Das neue Unternehmen Balcke-Dürr hatte den Firmensitz in Ratingen,
ein Eigenkaoital von 22 Mio. DM und ca. 2.600 Mitarbeiter. Neben Kühlung
und Apparatebau war der Kesselbau die dritte Säule der neuen Gesellschaft.
Im 1976 betrug der Umsatz 331 Mio. DM, der Auftragseingang 410 Mio. DM. 1986
bis 1990 stieg der Umsatz auf 480 Mio. DM, der Auftragseingang auf 435 Mio. DM.
Das Unternehmen hatte nun acht Tochtergesellschaften und vier Lizenznehmer
weltweit. Durch die starke Expansion der "Deutschen Babcock" und der
Balcke-Dürr AG wurden organisatorische Veränderungen
notwendig. 1991/92 wurde innerhalb der Gruppe "Deutsche Babcock" eine
Zwischenholding unter Führung der neu geschaffenen BDAG
eingerichtet, die das Dach für folgende Firmengruppen bildete: Krantz
TKT, WABAG, Balcke-Dürr GmbH sowie weiterer Gesellschaften mit dem
Schwerpunkt Oberflächentechnik. Gleichzeitig wurde die neue BDAG
(Balcke-Dürr AG) an die Börse gebracht. Die neue AG erzielte 1992
einen Gesamtumsatz von 1.050 Mio. DM und einen Auftragseingang von ca. 1.150
Mio. DM mit ca. 5.200 Mitarbeitern. Der Gewinn betrug ca. 33 Mio. DM. Sitz der
Gesellschaft war Oberhausen. Die BDAG bot nun inzwischen den
Kraftwerkskunden komplette Pakete an, ausgenommen die Turbine mit Generator und
Hochspannungsteil. Ende der 1990er-Jahre wurde die Strategie der
Muttergesellschaft "Deutsche Babcock AG" geändert. Schon vorher
kündigte sich ein wirtschaftlicher Niedergang der Muttergesellschaft an,
der durch die Verschmelzung der robusten BDAG auf die umfirmierte Mutter
"Babcock Borsig Aktiengesellschaft" zur neuen "Babcock-Borsig AG" aufgehalten
werden sollte. Hierdurch löste sich die Zwischenholding wieder auf, die
Balcke-Dürr GmbH blieb in ihrem Bestand weitgehend unberührt.
Mitte 2002 wurde die "Babcock-Borsig AG" für zahlungsunfähig. Am 1.
September 2002 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Kurz danach wurde
die Balcke-Dürr GmbH mit ca. 450 Mitarbeitern von der
amerikanischen SPX Corp. gekauft. |
Die Geschichte
der Balcke-Dürr AG |
1883 |
Gustav and Walther Dürr
gründen in Ratingen die "Düsseldorf-Ratinger Röhrenkesselfabrik
DÜRR & CO" |
1898 |
Der erster Kondensator für
eine Dampfmaschine wird gebaut |
1907 |
Beginn der Fertigung von
"GARBE-Steilrohrkesseln". Seit 1883 sind mehr als 2.200 DÜRR-Kessel gebaut
worden |
1920 |
Der erste regenerative
Speisewasservorwärmer und die erste Entgasungsanlage wird gebaut |
1934 |
Der erste Bensonkessel wird
hergestellt |
1940 |
Die erste
DÜRR-Kohlenstaubfeuerung wird installiert |
1953 |
Die erste Auftrag für
einen DÜRR-Bensonkessel mit der bis dahin höchsten Dampftemperatur
von 650°C wird erteilt |
1964 |
BALCKE-Dürr
erhält den Auftrag für den Heißdampf- und Sattdampfumformer
für das Versuchs-Kernkraftwerk Kahl |
1970 |
BALCKE-Dürr baut
den ersten einsträngigen HD-Vorwärmer für ein 700-MW-Kraftwerk
mit einem Wasserdurchsatz von 2.000 t/h |
1972 |
Fusion der Firmen Dürr und
Balcke zur Balcke-Dürr AG |
1980 |
Balcke-Dürr AG
schließt einen Vertrag mit den brasilianischen Firmen "Cobrasma" and
"Confab" zum Know-how-Transfer für alle wärmetauschenden Komponenten
und Entgasungsanlagen der Kernkraftwerke in Brasilien |
2002 |
Balcke-Dürr AG wird
Mitglied der SPX Corporation , Charlotte, NC, USA |
2004 |
Balcke-Dürr GmbH
teilt die Geschäftsstrukturen auf: Der Kühlungsbereich wird in der
Gesellschaft "SPX Cooling Technologies", die Serviceaktivitäten und die
Produktpalette der Kraftwerks- und Industrieapparate werden in der
Balcke-Dürr gebündelt |
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