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Amex - American Express Co.
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Von der Pferdekutsche zur Geldkarte
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Amex American Express
Bestell-Nr.: USA731a
Preisliste | American Express wurde 1850 von John Butterfield, Henry Wells und William George Fargo gegründet.
Die Staatspost (US Postal Services) war unzuverlässig, viele Sendungen "verschwanden" oder wurden gestolen.
Der Westen der USA war immer noch ein fast rechtsfreier Raum. Ein guter Nährboden für eine Firma, die
Lohngelder, Gold, Post und auch Passagiere sicher ans Ziel brachte.
Gerade die Banken bevorzugten die American Express als sicheres Transportunternehmen. 1882 stieg
das Unternehmen selbst in das Finanzgeschäft ein und bot Schecks (money order) an. Mit dem zunehmenden
Reiseverkehr wurden ab 1891 auch Reiseschecks angeboten. Das geschäft boomte, bald konnten
6 Millionen $ an Schecks pro Jahr ausgestellt werden. Da Europa ein wichtes Reiseland war, suchte die Firma
europäische Banken als Partner. 1895 wurde in Paris das erste Büro eröffnet, 1896 dann in London.
1910 hatte American Express bereits Filialen in Southampton, Liverpool, Hamburg, Berlin,
Bremen, Antwerpen, Rotterdam, Kopenhagen, Neapel and Genua. Aber erst 1904 wurde in Rotterdam
die erste richtige Bank gegründet.
| Um 1900 stieg die Anzahl der Auswanderer nach den USA stark an. Diese wurden auf Ellis Island interniert.
Dort konnten sie ihr Geld durch private Geldbüros in Dollar umtauschen. Doch hierbei wurden sie oftmals übers
Ohr gehauen. Die Regierung der USA beauftragte 1905 deshalb American Express mit dem Geldumtausch.
Das Unternehmen gewann dadurch noch mehr Reputation.
Mit dem Ausbruch des Weltkrieges I saßen ca. 150.000 USA-Bürger in Europa buchstäblich ohne Geld da,
denn die europäischen Banken (Regierungen) behielten ihre Devisen. Erst der Einsatz von 9 US-Banken mit einer
Finanzspritze von 10 Millionen $ in Gold, brachte den Devisenumtausch wieder in Gang - und das Geld
wurde durch American Express verteilt. Auch die Versorgung der englischen Kriegsgefangenen mit
Post und Packeten übernahm die American Express.
1915 wurde ein weiterer Geschäftszweig gegründet: Reisen.
American Express war so gut im Geschäft, daß es auch neidische Konkurrenten gab.
American Express verschwand 1929 beinahe vom Markt. Die "Chase National Bank"
kaufte schon seit Jahren heimlich die Aktien der American Express.
Als die "Chase" dann ein offizielles Übernahmeangebot unterbreitete kam heraus
daß ihr bereits 97% der American Express gehörten. Nur noch 4.702 Aktien gehörten
unabhängigen Aktionären. Die weigerten sich aber ihre Aktien herauszurücken und auch der
US-Kongress brachte 1933 mit dem "Glass-Steagall Act" die Übernahme zum scheitern. Der "Glass-Steagall Act"
verbot den Banken jegliche Aktivität im Nicht-Bankenbereich.
Nach dem Weltkrieg II kam langsam die Wirtschaft wieder auf Touren, Geldverkehr und Tourismus stiegen stark an.
American Express führte 1958 die erste Geldkarte ein. Innerhalb der nächsten 5 Jahre wurden über
1 Million dieser Karten ausgegeben, die von ca. 85.000 Geschäften weltweit akzeptiert wurden.
Die Firma wuchs und kaufte andere auf, z.B. "Shearson Loeb Rhoades", "First Data Resources",
"Trade Development Bank", "Lehman Brothers Kuhn Loeb" und "Investors Diversified Services".
Doch die erhofften Synergien kamen nicht zustande (wie bei vielen der Global Player). 1985 konzentrierte
sich das Unternehmen deshalb wieder auf das eigentliche Kerngeschäft. Und hatte damit einen solchen Erfolg, daß
1986 der Gewinn zum ersten Male mehr als 1 Milliarde $ betrug.
Doch ab 1987 kamen Probleme auf, so mußten fast 1 Milliarde $ an faulen Krediten in Südamerika bezahlt werden.
Auch die Kunden liefen der American Express wegen ihrer Gebührenpolitik davon und gingen zur Konkurrenz.
Bekannt wurde die 1991 unter dem Begriff "Boston Fee Party". Eine Gruppe von Restaurantbesitzern in Boston
revoltierten gegen die hohen Kartengebühren. Auch in Europa formte sich Widerstand gegen die Amex-Karte.
Aber die Firma ging aus dem Streit stark hervor und steht heute gut da.
| | Henry Wells (1805-1878) begann seine Karriere als 16-jähriger in einer Gerberei.
In den 40er Jahren sammelte er Erfahrungen als Frachtagent und machte sich selbständig.
Der Erfolg seiner Postlinien beruhte hauptsächlich auf seiner Preispolitik,
mit der er die Tarife seiner Mitbewerber bei weitem unterbot.
1850 wurde er Präsident der "American Express Co.", die aus dem Zusammenschluss der "Wells & Co.",
der "Butterfield, Wasson & Co." sowie der "Livingston, Fargo & Co." entstand.
William George Fargo (20.5.1818-3.8.1881)
1841 wurde er Frachtagent für die "Auburn & Syracuse Bahngesellschaft", 1842 wurde er
Expressbote zwischen Albany und Buffalo und 1843 Agent in Buffalo.
1844 gründete er mit Henry Wells (1805-1878) und Daniel Dunning seine erste Speditionsgesellschaft
(Wells & Co., nach 1845 Livingston & Fargo).
1852 gründete er im kalifornischen Goldrausch mit Wells die Firma "Wells, Fargo & Co."
für Postkutschen- und Bankdienste. Dieses Unternehmen errichtete einen Expressdienst zwischen
New York und San Francisco, über den Isthmus von Panama
Der erste, der Passagiere mit der Stagecoaches von Ost nach West beförderte,
war John Butterfield (1801 - 1869). Er gründete 1858 den "Butterfield Overland Mail Service".
Die Linie erstreckte sich von Tipton in Missouri bis nach San Francisco.
Am 17. September 1858 brach die erste Stagecoach in Tipton auf.
Ihr Ziel, San Francisco, erreichte sie am 10. Oktober 1858.
In rund 24 Tagen wurden 165 Haltestellen angefahren, wo Kutscher und Pferde ausgewechselt wurden.
Die Gesamtstrecke betrug 4.500 Kilometer.
Im Jahre 1861 wurde der "Butterfield Overland Mail Service" wegen der trans-kontinentalen Telegrafenlinie
eingestellt und an "Wells, Fargo and Co." verkauft.
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