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Altenburger Stralsunder Spielkarten-Fabriken
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 Bestell-Nr.: DM2a
Preisliste |
Welcher Skatfreund kennt nicht die Stadt
Altenburg in Thüringen. Seit über 400 Jahren werden in Altenburg
Spielkarten hergestellt. Gab es Absatzprobleme mit den bisherigen Karten, war
der Markt gesättigt? Ein neues Spiel musste deshalb her. Ca. 1815
entwickelten die Altenburger Bürger aus Tarock, L'Hombre und wendischen
Schafskopf das Skatspiel. 1927 wurde auf dem 11. Deutschen Skatkongress ein
Skatgericht gegründet. Noch heute hat es seinen Sitz in Altenburg. Die
ersten Skatkarten enthielten Motive aus der Stadt Altenburg. Die Stadt
bietet im Schloss das Deutsche Spielkartenmuseum und auch ein Skatbrunnen ist
vorhanden. |
Der deutsche
Skatverband (DSKV) war nach dem Weltkrieg II neu gegründet wurden - in
Bielefeld. Der Umzug an den Ursprungsort ist im vollen Gange. Am 1.1.2006 ist
dann der Sitz wieder in Altenburg. 1896 schlossen sich Skatfreunde zum
Skatverband zusammen und 1927 wurde der "Deutsche Skatverband". gegründet.
Im Jahre 2005 zählte der Verband 35.000 Mitglieder. Neben der
Skatolympiade und Meisterschaften werden auch Turniere im Heißluftballon
angeboten. Die Spielkartenfabrik mit ihren 150 Mitarbeitern produziert
jährlich 45 Millionen Spielkarten - davon 10 Millionen Skatblätter.
Wer das Skat besonders liebt, läßt seine Skatkarten im Skatbrunnen
von Altenburg taufen. |
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Die Altenburger
Stralsunder Spielkarten-Fabriken sind die älteste Spezialfabrik der Welt.
Der Graveur Johann Kern erhielt 1765 die Konzession zur Gründung einer
Spielkartenfabrik in Stralsund, die ab 1823 mehrere Jahrzehnte lang der Familie
"von der Osten" gehörte. 1846 gründete Ludwig Heidborn eine
weitere Spielkartenfabrik, die bis 1848 und dann erst wieder nach einer
längeren Unterbrechung ab 1857 produzierte. Im Jahr 1848 wurde eine
weitere Spielkartenfabrik in Stralsund von Gustav Friedrich Diekelmann
gegründet. Die Stralsunder Firma "Ludwig von der Osten" (im Besitz von
G. Mie) vereinigte sich am 1. Oktober 1872 mit den beiden Stralsunder Fabriken
von Ludwig Heidborn und Theodor Wegener zur Vereinigten Stralsunder
Spielkarten-Fabriken Aktien-Gesellschaft Stralsund (VSS A.G.). Das Kontor
befand sich im Haus Heidborn, die Produktion erfolgte in den Gebäuden "von
der Ostens". Mit dem Erwerb der Spielkartenfabrik "Lennhoff & Heuser" in
Frankfurt am Main 1882 erwarb die VSS AG mehrere sehr populäre
Kartenblätter, was ihren weiteren Erfolg positiv beeinflusste. 1883
wechselte der ehemalige Mitinhaber dieser Fabrik nach Stralsund und wurde
Direktor der VSS AG. Das Unternehmen wuchs ständig: 1888 wurde die
Stralsunder Firma Falkenberg & Co. (gegründet 1872) gekauft, 1891 die
Fabrik Tiedemann in Rostock, 1894 die Berliner Spielkartenfabrik von Rochus
Sala, 1895 die Hallesche Fabrik Ludwig & Schmidt, 1897 die Altenburger
Spielkartenfabrik, 1901 Sutor aus Naumburg (Saale), 1905 Booch in Werdau und
1907 die Berliner Bütner & Cie. 1891/1892 wurde die Produktion auf das
billigere Buchdruckverfahren umgestellt. Damit verschwanden die alten,
traditionsreichen Kartenbilder der VSS A.G. Die Stralsunder Fabriken
stellten den größten Teil der deutschen Spielkarten her und
produzierten auch für den Export. 1907 stellte die Stralsunder Fabrik
3.340.000 Spielkarten her. 1913 wurden 235 Arbeiter beschäftigt.
Produziert wurden u. a. folgende Kartenbilder: Bayerisches Bild Stralsunder
Typ, Bayerisches Bild Münchener Typ, Bongou-Bild, Darmstädter
Doppelbild (1872 bis 1931), Feinste Deutsche Stralsunder (1855 bis 1892,
fälschlich als Berliner Bild bekannt geworden), Frankfurter Bild (ab
1882), Fränkisches Bild (ab 1885), Französisches Bild und Doppelbild,
Preußisches Bild (ab 1840), Renaissance-Bild (ab 1882), Rheinisches Bild
(ab ca. 1920), Rokoko-Bild (ab 1913), Royal-Bild, Sächsisches Bild (1882
bis 1931), Sonderbilder mit deutschen Farbzeichen, Tarock-Bilder mit
französischen Farbzeichen, Württemberger Doppelbild (1882 bis
1908). Im Jahr 1832 gründeten die Brüder Otto und Bernhard
Bechstein in Altenburg die "Herzoglich Sächsische Altenburgische
konzessionierte Spielkartenfabrik von Gebr. Bechstein". Im Jahr 1886 wurde die
Firma nach mehrmaligem Besitzerwechsel in "Altenburger Spielkartenfabrik AG"
umbenannt. Im Jahr 1897 wurde sie von der Stralsunder Spielkartenfabrik
übernommen. Auf der Hauptversammlung am 14.02.1931 wurde die
Zusammenlegung der Betriebsstätten Stralsund und Altenburg und der Umzug
Unternehmens nach Thüringen beschlossen. Firmiert wurde nunmehr unter
"Vereinigte Altenburger und Stralsunder Spielkarten-Fabriken". Im September
1931 wurde der Standort Stralsund aufgegeben und der Hauptsitz von Stralsund
nach Altenburg verlegt. Die Produktion in Stralsund wurde im selben Jahr
aufgegeben. Nach dem Weltkrieg II trennten sich bis zur deutschen
Wiedervereinigung die Wege des Unternehmens. Die "Vereinigte Altenburger und
Stralsunder Spielkartenfabriken" zog vorübergehend nach Mannheim, und dann
1956 nach Leinfelden bei Stuttgart. In Altenburg wurde noch bis zur
völligen Demontage des Werkes im Jahr 1946 weiterproduziert. Am 3. Mai des
Jahres wurde der Betrieb wieder aufgenommen. Die Spielkartenfabrik war jetzt
ein Landeseigener Betrieb des Landes Thüringen. Elf Jahre später
wurde daraus der Volkseigene Betrieb Altenburger Spielkartenfabrik, Altenburg
Thüringen. Im Jahr 1991 wurde die Altenburger Firma aus der DDR unter
den Namen "Altenburger Spielkartenfabrik" reprivatisiert und durch die Treuhand
an die "Vereinigte Münchener Spielkartenfabriken, F. X. Schmid" verkauft.
F. X. Schmid wurde 1996 von der Firma Ravensburger übernommen. Im gleichen
Jahr verlor die Spielkartenfabrik in Altenburg den Namensstreit mit der Firma
"Vereinigte Altenburger und Stralsunder Spielkartenfabriken AG.
Leinfelden/Echterdingen". Die Spielkartenfabrik musste sich daraufhin
umbenennen, der neue Name war „Spielkartenfabrik Altenburg GmbH“. Das
Unternehmen in Leinfelden mußte allerdings Konkurs anmelden. Daraufhin
wurde die "ASS-Spielkarten Verlag GmbH" gegründet und von der Blatz Gruppe
übernommen. 1997 wurde das Spielkartenprogramm von F. X. Schmid in die
Altenburger Produktion integriert. Damit war die Spielkartenfabrik Altenburg in
die erfolgreiche Marktbearbeitung des größten europäischen
Spiele- und Puzzleherstellers eingebunden. 1999 übernahm Ravensburger die
Firma Berliner Spielkarten. Im Jahre 2000 erfolgte die Integration der Marke
Berliner Spielkarten mit den zusätzlichen Produktfeldern Spiele und Puzzle
in die Spielkartenfabrik Altenburg. Der Standort Altenburg ist zielstrebig zu
einer der bedeutendsten Produktionsstätten für Spielkarten aller Art
in Europa ausgebaut worden. Im Jahre 2002 übernahm der internationale
Spielkartenhersteller Cartamundi, der ein Jahr zuvor den ASS Spielkartenverlag
in Leinfelden übernommen hatte, die Spielkartenfabrik Altenburg von der
Ravensburger Gruppe. Damit wurden die seit 1946 auf Grund der
Nachkriegsergebnisse getrennten Firmen wieder in einem Unternehmensverbund
zusammengefasst. Im Jahr 2003 erfuhren auch die Marken „ASS“ und
„Altenburger“ ihre Zusammenführung, die neue Marke hieß
„ASS Altenburger“. Die Produktion in Leinfelden wurde nach Altenburg
verlagert. |
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