
Bestell-NR.: DM1g

Bestell-NR.: DM1f
ADV/Orga AG
Preisliste
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Die Gesellschaft wurde 1962 gegründet und 1984 als AG eingetragen. Geschäftsgebiet war
Unternehmensberatung und Informationsverarbeitung und die Herstellung und der Vertrieb von Software.
Der Emissionspreis betrug 250 Mark je 50-Mark-Aktie. Einführende Bank war die Commerzbank AG. 44.000 stimmrechtlose
Vorzugsaktien wurden für nominal 2,2 Millionen Mark angeboten. Die Papiere waren bereits am ersten Ausgabetag, dem 7. Dezember 1984,
mehrfach überzeichnet. Die neuen Aktien waren mit einer sechsprozentigen nachzahlungspflichtigen Dividende
sowie einer Mehrdividende von einem Prozent gegenüber den Stammaktien ausgestattet. Die Mehrdividende war als
Ausgleich für das fehlende Stimmrecht gedacht. Sowohl Stämme als auch die Vorzugsaktien waren mit halber
Gewinnanteilsberechnung für das laufende Geschäftsjahr 1984/85 versehen. Von den nominal 2,2 Millionen Mark
stimmrechtslosen Vorzugsaktien stammen 2 Millionen Mark aus einer Kapitalerhöhung und knapp 200.000 Mark aus dem Besitz
der Altaktionäre. Für die Belegschaft der ADV/Orga waren Vorzugsaktien für 500.000 Mark reserviert, die allerdings einer
zweijährigen Verkaufssperre unterlagen. Der Vorsitzende des ADV/Orga-Vorstandes,Friedrich A. Meyer, soll 77,7% der Stammaktien halten.
Er ist danach am Grundkapital von 13 Millionen Mark mit 45,8% beteiligt. Der neue Teilhaber des Software-Unternehmens,
die Standard Elektrik Lorenz AG (SEL) in Stuttgart, erhielt 12,7% Stammaktien, was einer Beteiligung von 7,5% entspricht.
Unter Berücksichtigung des Wachstumspotentials von ADV/Orga hatten damals Aktien-Analysten das 2,1fache der
derzeitigen durchschnittlichen Marktbewertung in Deutschland angesetzt.
Im Jahr 1983/84 vor der Aktienausgabe erzielte ADV/Orga bei der Anwendungssoftware ein 43prozentiges Umsatzplus
(auf 19,3 Millionen Mark). Dieser Erfolg ist nicht zuletzt in den drei Softwarepaketen "Ifas", "Ipas" und "lkos" zu suchen.
Der Bereich Untemehmensberatung verzeichnete, bei einem Umsatz von 21,2 Millionen Mark ein Plus von 10% gegenüber dem Vorjahr.
In den 1990er Jahren gehörte die AG zur "Sema Group" in Paris und firmierte deshalb bis 1998 unter "Sema Group Systems AG".
Die "Sema Group Systems AG" wurde von Gerd A. Bühler und Klaus Mutschler übernommen und in Adv.Orga Beteiligungen AG
umgenannt. Aus einem börsennotierten Firmenmantel ohne operative Geschäftstätigkeit machten sie preiswert eine Beteiligungsgesellschaft,
die vorallem Lebensversicherungen vertrieb.
Sie gründeten 1999 die "cash.life AG" als ersten gewerblichen Aufkäufer von stornierten
Lebensversicherungen
in Deutschland (Den Markt für stornierte Lebensversicherungen gibt es in England schon lange. Dort wurden Lebensversicherungen
pro Jahr für ca. 40 Milionen Pfund
aufgekauft). Die "cash.life AG" erwarb Policen auf eigene Rechnung mit dem Ziel, diese bis zu ihrem Ablauf fortzuführen.
1998 verwalteten 123 deutsche Versicherungsunternehmen ca. 85 Millionen Lebensversicherungsverträge mit einer geschätzen Beitragssumme
von ca. 103 Milliarden DM. Die Stornierungsquote bei Lebensversicherungen liegt bei ca. 4.8%.
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