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Neckermann Versand AG
Alte historische Aktien und Wertpapiere
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Bestell-Nr.: DM203r
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Die Front der Zentrale der Neckarmann AG
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Die Gründung erfolgte 1948 als Textilgeschäft "Neckermann KG". 1963 wurde daraus
eine KGaA. Im gleichen Jahr wurde der Fertighausvertrieb und der Reisedienst
aufgenommen.
Der Nachholbedarf an Konsumgütern in den 1950er Jahren war groß. Neckermann stieß aufgrund seiner niedrigen Preise
auf eine hohe Nachfrage und hatte bald eine große Stammkundschaft. Eine seiner wichtigsten Klientel in diesen Jahren
waren die Bewohner auf dem „flachen Land“, die sich sowohl durch die Zusendung seiner Kataloge als auch durch die niedrigen
Preise in besonderem Maße angesprochen fühlten.
Neckermann war der Preisbrecher. Das erste Radio in einem Versandhaus kostete am 15.10.1953 ganze
187 DM, den ersten Kühlschrank gab es im März 1954 für 295 DM, den ersten Fernseher im Sommer 1954 für
648 DM. Von 1956 an wurden sogar Mopeds unter dem Markennamen Necko, nach Josef Neckermanns Spitznamen
benannt, angeboten.
Der Katalogumfang, der zweimal jährlich in einer Frühjahr/Sommer- und einer Herbst/Winter-Ausgabe versandt
wurde, wuchs innerhalb weniger Jahre auf über 300 Seiten mit einer Auflage von 3 Mio Stück.
der Umsatz der Neckermann Versand KG betrug bereits im Jahr 1954 beachtliche 300 Mio DM.
Neckermann wurde zu einer der Galionsfiguren des deutschen Wirtschaftswunders,
seine Angebotspalette an erschwinglichen Konsumgütern entsprach der von Wirtschaftsminister
Ludwig Erhard ausgegebenen Devise „Wohlstand für alle“.
Zum Versand kamen als „Verkaufsstellen“ bezeichnete Warenhäuser in 19 Städten,
das Flaggschiff der Kette war ein großflächiger Neubau an der Frankfurter Zeil,
der 1956 eröffnet wurde. Mitte 1961 wurde der neue Werbespruch „Neckermann macht’s möglich“ geboren.
Trotz hoher Umsätze schrieb das
Unternehmen rote Zahlen. Die Preise waren auf Dauer einfach zu niedrig kalkuliert.
Neckermann konnte sein Unternehmen jedoch, durch Lieferantenkredite und durch den Börsengang
1963 noch einige Jahre über Wasser halten. Mitte der 1970er Jahre aber stand er kurz vor der Pleite.
Josef Neckermann mußte sein Unternehmen verkaufen.
1976 erwarb die Karstadt AG eine Schachtelbeteiligung, 1977 wurde das schwer angeschlagene
Unternehmen saniert, 1984 in die Karstadt AG eingegliedert.
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