Bau und Betrieb von Eisenbahnen usw., insbesondere einer Nebenbahn von Gernrode über Alexisbad mach Harzgerode, von Alexisbad über Stiege nach Hasselfelde und von Stiege nach Eisfelder Talmühle. Gegründet am 8.1.1887 mit Sitz in Ballenstedt, lt. G.-V. vom 28.12.1904 nach Gernrode verlegt. Gründeraktie. Die Betriebsführung hatte die Anhaltische Landes-Eisenbahngemeinschaft, Dessau inne. Die Betriebseröffnung bis Harzgerode erfolgte am 7.8.1887, bis Hasselfelde am 1.5.1892. Die Verbindungsbahn von Stiege nach Eisfelder Thalmühle (Station der Nordhausen-Wernigeroder Bahn) wurde 1904/05 gebaut; Eröffnung am 15.7.1905. Großaktionär (1943): Anhaltischer Staat. Im April 1945 begann der Abbau der Gleise, um diese zusammen mit nahezu allen Loks und Wagen als Reparation in die Sowjetunion zu transportieren. Am 30.06.1946 erfolgte die Verstaatlichung der verbliebenen Gebäude und Anlagen der GHE. Da sich der Abtransport des Flußspats über die schlechten Straßen als problematisch erwies, erteilt die Sowjetische Militäradministration (SMAD) die Genehmigung zum Wiederaufbau der Selketalbahn. Seit April 1949 unterstanden die Strecken der ehemaligen GHE der Deutschen Reichsbahn (DR), der Staatsbahn der DDR. 1972 legte das Ministerium für Verkehrswesen der DDR fest, daß ausgewählte Schmalspurbahnen, u.a. die Selketalbahn, wegen ihrer Bedeutung für den Tourismus zu erhalten wären. 1983 erfolgte der Lückenschluß zwischen Straßberg und Stiege. Die Selketalbahn war wieder vollständig und mit der Harzquerbahn verbunden. Im Frühjahr 1990 wurde in Gernrode die Arbeitsgemeinschaft Selketalbahn gegründet, um sich für den Erhalt der Selketalbahn und des Dampflokbetriebes einzusetzen. Aus der AG entstand 1991 der Freundeskreis Selketalbahn e.V. (FKS). Durch die Wiedervereinigung Deutschlands zeichnete sich ab, daß die Schmalspurbahnen im Harz unter Regie der DR keine Zukunft haben werden. Über eine kommunale Gründungsgesellschaft entstand am 19. November 1991 das private Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB). Am 01.02.1993 übernahm die HSB die Strecken, die Anlagen, die Fahrzeuge und den größten Teil der bei den Schmalspurbahnen im Harz tätigen Mitarbeiter der DR. Seit diesem Tag ist die HSB zuständig für den Betrieb auf den Harzer Schmalspurbahnen. Bis 2006 soll auf der ehemals regelspurigen Bahntrasse die Selketalbahn nach Quedlinburg verlängert werden. (Quelle: Peus Nachf.)
|